Frankreich

Der Attentäter von Nizza kam im Flüchtlingsboot

Gedenken an Vincent Loques, eines der drei Mordopfer in Nizza.
Gedenken an Vincent Loques, eines der drei Mordopfer in Nizza.(c) REUTERS (ERIC GAILLARD)
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Nach dem Anschlag in Nizza brandet eine Debatte über fehlgeleitete Migrationspolitik auf. Zudem werden Rufe nach einer Präventivhaft für radikale Islamisten laut.

Paris. Am Tag nach dem Attentat auf die Basilika Notre-Dame de l‘Assomption in Nizza ist mehr über den kaltblütigen Terroristen bekannt. Der aus der Nähe von Kairouan in Tunesien stammende 21-jährige Brahim A. war zusammen mit Flüchtlingen in einem Boot über das Mittelmeer nach Lampedusa gelangt und von den italienischen Behörden in ein Lager des Roten Kreuzes in Bari gebracht worden. Von dort reiste er am 28. Oktober, einen Tag vor seinem Anschlag, illegal und angeblich mithilfe von Schleppern über die Grenze nach Frankreich weiter. Ein zweiter Verdächtiger soll ebenfalls kurz vor der Tat in Nizza angekommen sein und mit Brahim A. einen Tag vor dem Attentat Kontakt gehabt haben. Der 35-Jährige sei wegen möglicher Verbindungen zu dem tatverdächtigen Angreifer in Polizeigewahrsam genommen worden.

Der 21-jährige Tunesier Brahim A. hatte sich nach Angaben seiner Familie in den vergangenen zwei Jahren zunehmend isoliert und war religiös geworden. Seinem Bruder soll er gesagt haben, er wolle in Frankreich Arbeit suchen. In Nizza, das nur 30 Kilometer von der italienischen Grenze entfernt ist, fragt man sich, ob er nicht entsandt worden war, um für Auftraggeber ein Attentat zu verüben. Nach unbestätigten Meldungen soll eine tunesische Terrorgruppe sich dazu bekannt haben.

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