Kulturpolitik

Kein Aufstand: Reaktion der Kultur

Wieder geschlossen: die Staatsoper, hier während des ersten Lockdowns im April.
Wieder geschlossen: die Staatsoper, hier während des ersten Lockdowns im April.Clemens Fabry/Die Presse
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Wie reagieren die Repräsentanten der Kulturszene auf die umfassende Schließung? Manche verständnisvoll, manche salbungsvoll. Polemik zwischen Institutionen dürfte ausbleiben, schließlich sind alle gleichermaßen betroffen.

Staatsoperndirektor Bogdan Roščić hatte das erste Wort. „Wir müssen nicht mehr über Theatervorstellungen reden, wenn schon abendliche Ausgangssperren verhängt werden“, erklärte er in einem sofort nach der Präsentation der neuen Covid-19-Verordnung veröffentlichten APA-Interview. Damit gab er eine quasi staatstragende Linie vor: Wir stehen hinter den Maßnahmen, verzichten auf Polemik – die Roščić, für seine scharfe Zunge bekannt, wohl leicht gefallen wäre.

Freilich, einen Seitenhieb konnte er sich nicht verkneifen: „Wir sind weit entfernt von einem Zustand, in dem man sich über diese oder jene Maßnahme ereifern könnte. Fiele mir auch schwer in einem Land, wo manche Theaterkritiker es für ihre Aufgabe halten, eine Schließung der Theater herbeizuschreiben.“ Gemeint war wohl unter anderen ein „Kurier“-Kollege, der argumentiert hatte, man könne nicht wissen, ob in den Theatern und Konzerthäusern nicht doch Ansteckungen stattgefunden haben. Es sei ihm, schrieb er, „kaum vorstellbar, dass infektiöse Personen überall sind – allerdings nie im Theater“.

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