Großbritannien

Corona-Explosion zwingt Boris Johnson zum „Shockdown“

Halloween-Feiern im Londoner Szeneviertel Soho.
Halloween-Feiern im Londoner Szeneviertel Soho.Alberto Pezzali / AP / picturede
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Großbritannien weist mehr als eine Million Corona-Infizierte aus. Damit blieb dem Premierminister keine Wahl. Er verkündet neuerlich Einschränkung des öffentlichen Lebens.

London. Am Abend des Tages, an dem die Zahl der Corona-Infizierten in Großbritannien die Grenze von einer Million überschritt, blieb Premier Boris Johnson nichts anderes übrig, als einen neuen Lockdown anzukündigen. „Niemand möchte solche Maßnahmen verhängen“, erklärte der erschöpft und überfordert wirkende Regierungschef in einer chaotischen Pressekonferenz am Samstag in London. So radikal fielen die Schritte aus, dass der „Daily Mirror“ sogar von einem „Shockdown“ sprach.

Im Wesentlichen kehrt England ab Donnerstag wieder zu den massiven Einschränkungen des Frühjahrs zurück: Wer nicht unbedingt sein Zuhause verlassen muss, wird angehalten, im Home Office zu arbeiten. Alle nicht existenzwichtigen Geschäfte werden geschlossen. Die Gastronomie muss ihre Pforten ebenso schließen wie Kinos, Theater, Fitnesszentren und Friseure. Besuche in fremden Haushalten sind untersagt, ebenso Übernachtungen.

Der große Unterschied zum ersten Lockdown ist, dass alle schulischen Einrichtungen von den Kinderbetreuungsstätten bis zu den Universitäten offen bleiben sollen. Kabinettsminister Michael Gove bekräftigt die Entschlossenheit der Regierung, dem Schulbetrieb Vorrang zu geben: „Wir wollen die Schulen offen halten“, sagte er. Während jeder Arbeitnehmer, der dazu in der Lage ist, nun wieder von zu Hause arbeiten soll, appellierte die Regierung ausdrücklich, Arbeiten in der Industrie und am Bau fortzusetzen. Das Kurzarbeitsschema mit 80 Prozent Lohnfortzahlung durch den Staat wird bis Dezember verlängert.

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