Die Oberstufe muss ab Dienstag zu Hause bleiben. Die Details sind aber noch unklar. Die roten Länder üben Kritik.
Wien. Der heutige Tag ist noch frei. Dann enden die Herbstferien. Am Dienstag werden aber nicht alle Schüler in die Klassen zurückkehren. Die Oberstufen werden ins Distance Learning geschickt. Das verkündete die Regierung am Samstag. Eine Verordnung dazu gab es auch am Sonntag nicht. Das sorgte für Kritik der rot geführten Länder.
Es fehlen die Informationen für das weitere Vorgehen. Dadurch würden Eltern, Lehrer und Schüler verunsichert, kritisieren die Bildungsreferenten Jürgen Czernohorszky (Wien), Peter Kaiser (Kärnten) und Daniela Winkler (Burgenland). Mit der Entscheidung, die Oberstufe ins Distance Learning zu schicken, würden Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) und die Bildungsverantwortlichen in den Bundesländern brüskiert. Die haben sich erst tags zuvor für das Gegenteil entschieden.>>> Die Oberstufe lernt wieder zuhause [premium]
Der Minister selbst bleibt übrigens bei seiner Einschätzung: „Die Schulen waren mit Beginn der Herbstferien geschlossen, dennoch gab es einen dramatischen Anstieg der Neuinfektionen. Sie sind eben nicht die Treiber der Infektion“, so Faßmann. Er schränkte aber ein, „eine Rückkehr in den Normalbetrieb ohne Berücksichtigung der Infektionslage kann es trotzdem nicht geben“.
Masken im Unterricht möglich
Das Distance Learning wird in den Oberstufen im gesamten November aufrechterhalten. Der Großteil des Unterrichts wird online stattfinden. Die Schüler – insbesondere die Maturanten – sollen auch in Kleingruppen an die Schule geholt werden. Dafür plädiert auch die grüne Bildungssprecherin Sibylle Hamann: „Die Schule muss Jugendlichen jederzeit als Ort zur Verfügung stehen, wo sie persönliche Unterstützung bekommen“, sagt sie zur „Presse“.
Die Pflichtschulen bleiben hingegen vorerst offen. In unsicheren Situationen kann die Schulleitung aber das Tragen von Masken im Unterricht veranlassen.