Wachsende Schulden: Wie soll das gut gehen?

imago images/Marcel Lorenz
  • Drucken

Die EU-Staaten werden im zweiten Lockdown ihren Schuldenberg nochmals erhöhen. Zuletzt standen sie mit zwölf Bio. Euro in der Kreide. Wann muss das wieder eingefangen werden?

Wien. Spanien reichen die aus eigener Kraft aufgenommenen Kredite nicht mehr aus. Ministerpräsident Pedro Sánchez greift deshalb vorzeitig auf die in Aussicht gestellten EU-Hilfen zu, deren Auszahlung sich wohl noch weitere Monate verzögern wird. Wie er das macht? Er lässt Anleihen in der Höhe von 27 Milliarden Euro auflegen, die mit den aus Brüssel erwarteten Corona-Hilfen abgesichert sind. Das funktioniert, weil der Finanzmarkt es derzeit akzeptiert. Auf ähnliche Weise hat sich auch Frankreich bereits neues Geld verschafft. Die französische Regierung rechnet durch den zweiten Lockdown mit einem Anwachsen der Schulden auf bis zu 120 Prozent des Bruttonationalprodukts – ein absoluter Rekordwert.

Rund zwölf Billionen Euro betrugen die Staatsschulden der 27 EU-Staaten Mitte dieses Jahres laut der jüngsten Auswertung der EU-Statistikbehörde Eurostat. Das ist knapp eine Billion mehr als ein Jahr davor. Dazu kommen jene 750 Milliarden Euro, die alle EU-Staaten erstmals gemeinsam aufnehmen, um Länder, die besonders unter der Pandemie leiden, beim Neustart zu unterstützen. Die Verschuldungsquote stieg in Frankreich innerhalb eines Jahres um 14,9 Prozentpunkte der Wirtschaftsleistung, in Belgien um 12,9, in Italien um 11,9, in Spanien um 11,7 und selbst in Österreich um 10,7 Prozentpunkte des BIPs. Und das ist gemäß Prognosen der Wirtschaftsforscher noch lange nicht das Ende.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.