Quergeschrieben

Rechtsextremismus und radikaler Islam sind ideologische Zwillinge

Nicht nur in Frankreich, auch in Österreich existieren muslimische Parallelwelten. Wir dürfen davor nicht die Augen verschließen.

Wehre den Anfängen! Zu spät wird die Medizin bereitet, wenn die Übel durch langes Zögern erstarkt sind“ (Ovid, „Remedia amoris“). Zwei Wochen nach der Enthauptung eines Lehrers in einer Pariser Vorstadt wurde in Nizza eine Kirchengängerin von einem tunesischen Extremisten geköpft, zwei weitere Menschen wurden getötet. Das sei kein französisches Problem, schreibt Ulrich Ladurner in der „Zeit“, sondern ein europäisches, „weil der Islamismus Europa den Krieg erklärt hat. Um seinen Willen durchzusetzen, ist er bereit zur Gewalt. Daher ist er der Todfeind des freiheitlichen Europas.“

Als die grüne Bildungssprecherin, Sibylle Hamann, unlängst in der „Presse“ beschwichtigend feststellte, dass die Milieus in Frankreich deutlich krasser auseinanderklaffen als in Österreich, vergaß sie ein wichtiges Wort anzufügen: „noch“. Aber auch in Österreich existieren Parallelwelten; verweigern muslimische Männer den Lehrerinnen ihrer Kinder die Hand; bedrohen selbst ernannte Tugendwächter muslimische Mädchen, die kein Kopftuch tragen; gibt es Zwangsverheiratungen und hasspredigende Imame. Ein mutmaßlicher Jihad-Sympathisant wurde kürzlich als Militärseelsorger suspendiert.

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»Die (Enkel-)Kinder der 68er verteidigen
stockkonservative, homophobe und intolerante Religionsideologien.«

„Dirty Campaigning“ nannte es die Wiener Grünen-Chefin, Birgit Hebein, als öffentlich wurde, dass Abdelati Krimi, der letztgereihte Kandidat auf der grünen Wien-Wahl-Liste, auf einem arabischsprachigen Facebook-Sender durchblicken ließ, er habe mehr für die Gesetze des Koran übrig als für jene Österreichs („. . . obwohl wir gegen die Gesetze dieses Landes sind . . .“). Okay, grüner Einzelfall. Halb so wild. Augen zu?
1968 kämpften Studentinnen und Studenten gegen autoritäre Strukturen, Prüderie und Bigotterie, für freie Sexualität, Emanzipation, straffreien Schwangerschaftsabbruch. Und heute? Verwenden die (Enkel-)Kinder der 68er zwar brav den Asterisk vulgo Genderstern. Aber statt für die ersatzlose Streichung des Blasphemie-Paragrafen und einen laizistischen Staat auf die Straße zu gehen, verteidigen sie stockkonservative, homophobe, intolerante Religionsideologien.

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