Reportage

Schock und stilles Entsetzen: Der Tag danach in Wien

(c) Die Presse/Clemens Fabry (Clemens Fabry)
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Die Wiener Innenstadt stand am Tag nach dem Attentat unter schwerem Polizeischutz – und unter einer Art stummem Schock.

Am schlimmsten ist das Stück Sachertorte. In der ganzen Innenstadt ist es gespenstisch still, unheimlich, als ob eine Art stummer Schock über Wien läge, aber erst das Stück Torte lässt einen erschaudern, lässt das, was hier vor wenigen Stunden passiert ist, greifbar werden. Ein halbes Stück, es konnte nicht mehr aufgegessen werden, am Nebentisch stehen zwei fast volle Gläser Aperol Spritz, der Gastgarten des Café de L'Europe am Graben zeugt vom lauen, fast spätsommerlichen Vorabend.

(c) Die Presse/Clemens Fabry (Clemens Fabry)

Vom letzten schönen Schanigarten-Abend, vom Vorabend des zweiten Lockdowns, an dem angesichts der Pandemie ohnehin alles anders und nichts mehr unbeschwert war. Aber nach dem in der Wiener Innenstadt nun endgültig nichts mehr ist, wie es einmal war. Ein Kellner kehrt am Morgen danach Glasscherben mit Lippenstiftspuren, zerbrochene Teller und gerade angerauchte Zigaretten zusammen. Sie zeugen von der überstürzten Flucht ins Innere des Lokals.

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