Zwischenbilanz

Lenzing macht bereits Hälfte des Umsatzes mit Spezialfasern

Der oberösterreichische Faserkonzern verzeichnet heuer deutliche Umsatz- und Ergebniseinbußen.

Der oberösterreichische Faserhersteller Lenzing hat bei Ergebnis und Umsatz die Coronakrise in den ersten neun Monaten des heurigen Jahres zu spüren bekommen, bemerkt aber eine deutliche Verbesserung im dritten Quartal. "Die Umsetzung strategischer Investitionsprojekte schreitet weiterhin planmäßig voran", so das börsennotierte Unternehmen am Mittwoch.

Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) sank in den ersten drei Quartalen im Jahresvergleich von 267 auf 140 Millionen Euro, die Ebitda-Marge von 16,5 auf 11,7 Prozent, der Umsatz von 1,62 auf 1,19 Milliarden Euro. Der Free Cash Flow reduzierte sich in den ersten drei Quartalen 2020 von plus 11,4 auf minus 460,8 Millionen Euro. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich von 7036 auf 7241.

"Die unmittelbaren Auswirkungen der Covid-Krise erhöhten den Preis- und Mengendruck im Bereich der Textilfasern insbesondere im zweiten Quartal 2020. Die gestiegene Nachfrage gegen Ende des dritten Quartals, vor allem nach holzbasierten Spezialfasern, wirkte sich positiv auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung aus, lag jedoch weiterhin unter dem Vorjahreswert", so das Unternehmen in einer Aussendung.

Im dritten Quartal sei eine breite Erholung am Fasermarkt, insbesondere bei den nachhaltig erzeugten Spezialfasern bemerkbar gewesen. "Strategisch sind wir trotz der Pandemie voll auf Kurs und die Umsetzung unserer Schlüsselprojekte in Thailand und Brasilien verläuft weiterhin plangemäß", so Stefan Doboczky, Vorstandsvorsitzender der Lenzing Gruppe. Das Ziel, 2020 rund 50 Prozent des Konzernumsatzes mit Spezialfasern zu erzielen, sei bereits erreicht.

"Im Fokus der nächsten Jahre steht dabei ganz klar die Errichtung der neuen hochmodernen Lyocellanlage in Thailand. Der Anteil der Spezialfasern an den Umsatzerlösen des Segments Fasern soll dadurch bis 2024 auf mehr als 75 Prozent gesteigert werden. Das Investitionsvolumen für die neue Anlage mit einer Nennkapazität von 100.000 Tonnen beträgt etwa 400 Millionen Euro", so der Chef des Faserherstellers.

Die Lenzing Gruppe erwarte aus heutiger Sicht eine Fortsetzung des positiven Trends im 4. Quartal und damit einhergehend eine Entwicklung der Umsatzerlöse und des operativen Ergebnisses, die über jener des 3. Quartals 2020 liege.

(APA)

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