Gastkommentar

Mit Optimismus aus der Krise

(C) IV Burgenland
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Optimismus ist wichtig, den Weg zurück nach oben werden wir nur mit neuen Technologien schaffen.

Das kleine, unsichtbare Virus ist vollkommen überraschend über uns hereingebrochen, und auch die heimische Industrie wurde vom Lockdown und den Auswirkungen kalt erwischt. Und sie hat getan, was sie immer tut: Die Industrie macht aus der Not eine Tugend!

Mit enormer Flexibilität, Innovationsfreude und Technologieführerschaft wurden von heute auf morgen ganze Unternehmen und Belegschaften einem Digitalisierungsschub unterzogen. Effizienz und Kundenorientierung trotzten der Krise und erweisen sich heute stärker denn je als Motor der Wirtschaft. Und das alles unter enormen Sicherheitsvorkehrungen, um die Mitarbeiter gesund zu halten.

Neue Geschäftsfelder bedienen neue Bedürfnisse. Mitarbeiter lernten in Windeseile, wie man auch von zu Hause aus äußerst effizient arbeiten kann. Es gilt einerseits, so gut wie möglich durch die Covid-19-Pandemie und andererseits gestärkt aus der Krise zu kommen. Digitalisierung, Qualifizierung und Internationalisierung sind dabei zentrale Handlungsfelder.

Die aktuelle Konjunkturumfrage der IV zeigt, dass sich die Industrie erholt, aber nur langsam. Zurückhaltendes Konsumverhalten und die kaum kalkulierbare Entwicklung der Reisebeschränkungen und damit verbundene drohende Verzögerungen bei der Projektumsetzung dämpfen eine schnellere Erholung auf den internationalen Märkten.

Deshalb braucht es gerade jetzt die richtigen Instrumente und Motivation, um die unglaublichen Bemühungen der Industrie zu unterstützen: Zukunftsorientierte Investitionen, Innovationen und Forschung müssen weiter gefördert, der Faktor Arbeit muss entlastet, die betriebsnahen Aus- und Weiterbildungen – vor allem in den Zukunftsthemen, die den dynamischen technologischen und digitalen Wandel abbilden, müssen forciert und Eigenkapital muss gestärkt werden.

Entscheidend für den Forschungserfolg sind aber erstklassig qualifizierte Mitarbeiter. Der Innovationsnachwuchs und Mint-Berufe haben allerhöchste Bedeutung für die Industrie, braucht die Industrie doch für die neu entstehenden Jobs in diesem Bereich bis 2030 rund 20 Prozent mehr Technikgraduierte aus HTL, FH oder Unis.

Im Burgenland haben wir mit dem neuen FH- Lehrgang für Elektronik und Photonik einen ersten Schritt in diese Richtung gesetzt. Um die Technikfreude der Jugend und das Wissen um die tollen Karrierechancen technischer Berufe noch stärker zu fördern, ist aber bereits im Kindergarten zu beginnen.

Innovation sorgt für nachhaltiges Wachstum, sichert und schafft Arbeitsplätze. Nur mit Innovation und Technologie werden wir den Klimawandel schaffen. Die Talsohle der Krise scheint durchschritten. Den erfolgreichen Weg wieder nach oben werden wir nur über neue Technologien schaffen können.

Mit Optimismus und Zukunftstechnologien werden wir auch diese Krise bewältigen! Auch wenn uns dieses Virus noch sehr lang begleiten wird!

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.11.2020)

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