Studenten-Wettbewerb

Wiener Vize-Weltmeisterinnen im Weltraumrecht

So sieht ein Online-Finale aus
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Drei Jusstudentinnen der Universität Wien haben im Finale des Manfred Lachs Space Law Moot Court 2020 den zweiten Platz errungen.

Auch in Zeiten der Corona-Pandemie und einer Welle islamistischer Anschläge gibt es noch gute Nachrichten: Ein Team der Universität Wien hat bei einem weltweiten Wettbewerb im Weltraumrecht den hervorragenden zweiten Platz erreicht. Es musste sich im – online ausgetragenen – Finale nur dem Team der National Law University Delhi geschlagen geben. Immerhin holten die Teilnehmerinnen aus Wien – Katharina Harreiter, Rosanna Hoffmann und Hristina Talkova – auch noch Extrapreise als weltweit Führende.  

Fiktiver Zusammenstoß mit Weltraummüll

Der Manfred Lachs Space Law Moot Court ist ein internationaler Völkerrechtswettbewerb, der jedes Jahr vom International Institute of Space Law (IISL) organisiert wird. Studierende aus aller Welt treten dabei in einem Verfahren um einen fiktiven weltraumrechtlichen Streit gegeneinander an. Der aktuelle Fall: Durch Meinungsverschiedenheiten auf einer internationalen Raumstation über eine Kursänderung kommt es zu einem schwerwiegenden Zusammenstoß mit Weltraummüll. Dabei wird ein Raumschiff beschädigt, und eine Astronautin kommt zu Tode. Die beteiligten Staaten klagen einander schließlich vor dem Internationalen Gerichtshof.

Die Teams mussten rechtliche Argumente für beide Streitparteien finden und in zwei formellen Schriftsätzen zur Bewertung einreichen. Aus der europäischen Regionalrunde, die diesmal von der Universität Wien veranstaltet und Anfang Juni ebenfalls bereits online ausgetragen wurde, gingen die drei Wienerinnen als Sieger hervor. Im internationalen Semifinale konnten sie sich noch gegen die Universität Pretoria (Südafrika) durchsetzen.

Bester Schriftsatz, beste Rednerin

Im Finale am 23. Oktober erklärten die Richter des Internationalen Gerichtshofes – Peter Tomka (Slowakei,  Präsident), Joan Donoghue (USA) und Kirill Gevorgian (Russland) –  nach starken Plädoyers beider Seiten das indische Team zum Sieger. Das Team der Universität Wien überzeugte aber mit seinem Schriftsatz, der als „Best Memorial“ des gesamten Wettbewerbs ausgezeichnet wurde, und durch das Plädoyer von Hristina Talkova: Sie gewann, wie auch schon in der europäischen Regionalrunde, den „Best Oralist Award“.

Betreut wurde das Team von Mag. Clara Baumgartner und Mag. Michael Friedl, die vor einigen Jahren selbst am Space Law Moot Court teilgenommen hatten. Sie unterstützen seitdem die nachfolgenden Teams, heuer als Universitätsassistenten in einer gemeinsamen Lehrveranstaltung. Die Universität Wien nimmt auf Initiative von Univ.-Prof. Irmgard Marboe von der Abteilung für Völkerrecht und Internationale Beziehungen seit 2012 an diesem Wettbewerb teil.  Nach dem Einzug ins Finale der europäischen Regional Rounds im Vorjahr ist heuer der zweite Platz im internationalen Finale das bisher erfolgreichste Ergebnis der Uni Wien beim Manfred Lachs Space Law Moot Court.

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