66,9 Prozent der Bürger gaben Stimme ab, so viele wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr. FBI untersucht mysteriöse Warn-Anrufe.
„Bleiben Sie heute lieber zuhause, es ist sicherer“, sagte die freundliche und besorgte weibliche Stimme am Telefon. Die Mahnung wiederholte sie nachdrücklich. Etwa zehn Millionen solche Anrufe erhielten am Dienstag US-Bürger.
Dass man nicht zur Wahl gehen sollte, sagte die Stimme zwar nicht explizit. Aber in Zeiten von Corona und sozialen Unruhen interpretierten viele dies sehr wohl als Botschaft, von den Urnen fernzubleiben.
FBI untersucht „Robocalls"
Wer hinter dem Anruf am Tag der US-Präsidentschaftswahl steckt, ist unklar. Sicher ist nur, dass es sich um einen „Robocall“ handelte - also um computergesteuerten Anruf. Inzwischen untersucht das FBI den Fall.
Auf eine hohe Wahlbeteiligung hatten jedenfalls die US-Demokraten gesetzt – in der Hoffnung, durch die Mobilisierung möglichst vieler Trump-Gegner einen erneuten Sieg des umstrittenen US-Präsidenten zu verhindern.
Ob diese Rechnung aufgegangen ist, ist derzeit mehr als ungewiss. Dafür ist bereits sicher: Von den Robocalls haben sich die Amerikaner nur bedingt bremsen lassen, die Wahlbeteiligung ist so hoch wie seit mindestens einem Jahrzehnt nicht mehr.
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160 Millionen Amerikaner wählten
Wie das United States Elections Project mitteilte, nahmen an den heurigen Wahlen 66,9 Prozent der wahlberechtigten US-Bürger teil. Rund 160 Millionen Amerikaner gaben also diesmal ihre Stimme ab.
Das ist deutlich höher als in den Vorjahren: Vor vier Jahren, als Trump Hillary Clinton besiegte, lag die Wahlbeteiligung bei 59,2 Prozent. Am emotionsgeladenen Urnengang im Jahr 2008, damals wurde Barack Obama zum ersten farbigen Präsidenten gewählt, nahmen 57,1 Prozent teil und vor dem zähen Wahlkrimi 2000, der dann doch zum knappen Sieg George W. Bushs führte, lag die Beteiligung bei 50,3 Prozent.
(basta)