Terror in Wien

Mit Attentat einer Razzia zuvorgekommen?

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AUSTRIA-ATTACK-SHOOTINGAPA/AFP/JOE KLAMAR
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Innenminister Karl Nehammer gibt Versäumnisse der Staatsschützer zu: Das BVT wusste seit Juli, dass der Täter Munition einkaufen wollte.

Wien. Hätte der Terroranschlag von Wien verhindert werden können? Zwei Tage nach dem Anschlag wird offensichtlich: Es muss im Vorfeld zu Fehlern der Sicherheitsbehörden gekommen sein. Auch Innenminister Karl Nehammer gestand Mittwochnachmittag „Kommunikationsfehler“ im Sicherheitsapparat ein und kündigte die Einsetzung einer unabhängigen Untersuchungskommission an.

Es hatte von den slowakischen Polizeibehörden einen Warnhinweis an das österreichische Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) gegeben. K. F. (20), der Attentäter von Wien, habe in der Slowakei versucht, Munition einzukaufen, war vom Geschäft aber abgewiesen worden, so die Meldung an Österreichs Behörden. Angesichts der Tatsache, dass K. F. wenige Monate zuvor aus der Haft entlassen worden war, nachdem er versucht hatte, nach Syrien zu reisen und sich der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anzuschließen, hätten alle Alarmglocken schrillen müssen.

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