Leitartikel

Die amerikanische Krankheit: Polarisierung und Tribalisierung

Das republikanische und das demokratische Amerika haben sich in einen kalten Bürgerkrieg manövriert.
Das republikanische und das demokratische Amerika haben sich in einen kalten Bürgerkrieg manövriert. APA/AFP/KATHRYN ELSESSER
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Das republikanische und das demokratische Amerika haben sich in einen kalten Bürgerkrieg manövriert. Das ist nicht nur die Schuld Donald Trumps.

Wer immer am 20. Jänner ins Weiße Haus einziehen wird, schreibt der Starpublizist George Packer in „Atlantic“, „alle Amerikaner werden die Verlierer sein“. Packer fordert seine Landsleute auf, der bitteren Wahrheit ins Auge zu sehen: „Wir sind zwei Länder, und keines von beiden wird erobert werden oder in Bälde einmal verschwinden.“

Tatsächlich, die USA sind im Westen und Nordosten blau und im Zentrum und im Süden rot. Tiefblau und tiefrot. Die Fronten zwischen den beiden großen politischen Lagern sind versteinert wie möglicherweise seit Bürgerkriegszeiten im 19. Jahrhundert nicht mehr, die ganze Gesellschaft tief gespalten. Und die Wahl am 3. November hat an diesem Zustand nichts geändert – ja es werden bereits Befürchtungen laut, dass der politische Kampf erneut mit Waffen ausgetragen werden könnte, nicht mehr mit Argumenten.

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