US-Wahl 2000

Trauma im „Sunshine State“ Florida

Am Ende gaben 537 Stimmen den Ausschlag über Sieg oder Niederlage bei der US-Präsidentschaftswahl 2000.
Am Ende gaben 537 Stimmen den Ausschlag über Sieg oder Niederlage bei der US-Präsidentschaftswahl 2000.REUTERS
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Der Oberste Gerichtshof beendete das Wahlchaos vor 20 Jahren zugunsten George W. Bushs gegen Al Gore.

Wien/Washington. Am Ende gaben 537 Stimmen den Ausschlag über Sieg oder Niederlage bei der US-Präsidentschaftswahl 2000 – und die Mehrheit des neunköpfigen Supreme Court. Nachdem die Neuauszählung in Florida die Nation fünf Wochen in den Bann gezogen hatte und Bilder von der Begutachtung von gestanzten Lochkarten um die Welt gegangen waren, beendete der von konservativen Richtern dominierte Oberste Gerichtshof mit einem Urteil das langwierige Procedere. Es untersagte die Fortsetzung der manuellen Auszählung im „Sunshine State“, George W. Bush wurde zum 43. US-Präsidenten.

In der Wahlnacht hatte Chaos regiert. Zuerst riefen die TV-Sender den Demokraten Al Gore, den Vizepräsidenten Bill Clintons, zum Sieger aus, um dies nach einer Intervention aus dem Bush-Lager wieder zu revidieren. Schließlich schlugen sie Florida Bush zu, woraufhin Gore ihm zur Präsidentschaft gratulierte – was er später noch bitter bereuen sollte. Dann erklärten die großen TV-Networks das Rennen in Florida für unentschieden: „Too close to call“ ging in den Sprachgebrauch ein. Und Gore zog seine Gratulation wieder zurück. Er mutierte zum tragischen Helden und stellt sich seither als der „frühere nächste Präsident der USA“ vor.

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