Von Lehren und Lehrmeistern

Architekten. Erfolgreich zu entwerfen und und zu bauen ist eine Kunst, die Christine Lechner und Christian Kroepfl beherrschen. Auf ganz unterschiedlichen Wegen und Weisen.

Sie baut Villen und Wohntrakte, hat Hotels entworfen, eine mutige Skulptur in der Landschaft geschaffen und in Dubai und Südkorea gearbeitet. Doch richtig Freude machen Christine Lechner die kleinen architektonischen Meisterwerke, denen man fast gar nicht ansieht, wie viel Perfektion in ihnen steckt. „Das ist mir gerade erst wieder am Mönchsberg so gegangen“, erzählt die Salzburgerin „Als ich dort bei einem Spaziergang die neue Brücke gesehen habe, die ein ganz sensitives Werk von Halle 1 ist, war ich total begeistert. Da bin ich darüber gelaufen, darunter gestiegen und hab mich gefragt, wie das mit dem Kran da hineingehoben wurde“, berichtet sie.

Für Lechner war ihr Beruf immer spannend „und wird immer spannender“, sagt die gerade 60 Jahre alt gewordene Architektin, Innenarchitektin und Ziviltechnikerin. Die ihre Karriere zu einer Zeit gestartet hat, als man als Frau auf großen Baustellen noch nicht wirklich selbstverständlich ins Bild gehörte. „Für mich war das aber nie ein Thema“, erzählt sie. „Ich bin in einem Sägewerk groß geworden und früh mit meinem Vater zu Terminen mitgefahren. Und meiner Mutter war es immer wichtiger, dass ich eher Rechnen und Schreiben lerne als Handarbeiten – deshalb hat sie dann auch die Topflappen für die Schule für mich gehäkelt“, erinnert sie sich lachend. Entsprechend selbstbewusst begann Lechner dann auch Ende der 1970er-Jahre ihr Innenarchitektur-Studium in Linz bei Friedrich Goffitzer und Laurids Ortner. „Dabei hat mich vor allem Professor Goffitzer sehr geprägt“, erzählt sie, „der mir vermittelt hat, dass zuerst der Mensch das Gebäude prägt und dann das Gebäude den Menschen.“ Neben einem Abstecher zur Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg bei Gustav Peichl und Wilhelm Holzbauer und dem Abschluss ihres ersten Studiums 1984 studierte Lechner – damals noch Stadler – parallel Architektur an der Kunstuniversität Linz und gehörte 1990 zu den ersten, die die Diplomprüfung der neu gegründeten Studienrichtung Architektur ablegten.

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