FPÖ fordert Volksbefragung zu Islam-Themen

FPÖ fordert Volksbefragung zu Islam-Themen
FPÖ fordert Volksbefragung zu Islam-Themen(c) Presse (Fabry Clemens)
  • Drucken

Die FPÖ will die Meinung der Österreicher zu Verboten für Minarette und Kopftücher erfragen. Österreichische Muslime sollten unterschreiben, dass sie die heimischen Gesetze als über dem Koran stehend akzeptieren.

Die FPÖ fordert eine österreichweite Volksbefragung zu zentralen Themen des Islam. Das erklärte Generalsekretär Harald Vilimsky am Montag in einer Presseaussendung.

Die Volksbefragung solle folgende Fragen beinhalten:

  • Soll es in Österreich zu einem Bauverbot von Moscheen mit Minaretten kommen?
  • Soll in Österreich ein Verbot der Burka, Nikab und des Kopftuches als politisches Symbol erfolgen?
  • Sollen Muslime eine Erklärung unterfertigen, in welcher sie die österreichische Rechtsordnung als über dem Koran stehend akzeptieren?

Kritik an Schakfeh

Auslöser für den Vorstoß sind die Aussagen des Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ), Anas Schakfeh, der sich langfristig in jedem Bundesland eine erkennbare Mosche inklusive Minarett gewünscht hatte. Es könne nicht angehen, dass vom obersten Glaubensvertreter des Islam in Österreich Forderungen erhoben werden, welche nicht mit der heimischen Werteordnung vereinbar seien, kritisierte Vilimsky.

Die Diskussionen über Minarette sei deswegen so aufgeheizt, da diese als Siegessymbol über andere Religionen und Werteordnungen von vielen Muslimen gewertet würden, so Vilimsky.

Muslime in Österreich
Muslime in Österreich(c) APA (M. Schmitt)

Manche streng gläubigen Muslime würden den Koran als Gottesgesetz über die österreichische Rechtsordnung stellen, erklärte der FP-Generalsekretär. Daher sollten in Österreich lebende Muslime eine Erklärung unterschreiben, in der sie die österreichische Gesetzeslage als über dem Koran stehend akzeptieren. Außerdem sprach er sich gegen ein Burka-Verbot sowie verpflichtende Deutschkenntnisse für Zuwanderer vor deren Immigration aus.

(Ag./Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Leitartikel

Religionskritik mit dem Vorschlaghammer

Eine skeptische Auseinandersetzung mit dem Islam muss gestattet sein, vor allem mit vorsintflutlichen Koran-Auslegungen. Wahlkampfrufe nach diversen Verboten bringen aber nicht weiter.
Fekter bdquoToleranz absolutes Nogo
Religion

Fekter: „Toleranz ist absolutes No-go im Islam“

Die Innenministerin warnt vor türkischer Dominanz in der islamischen Glaubensgemeinschaft. In Österreich sei es wichtig, so Fekter weiter, die gemäßigten Gruppen zu stärken.
Hinterhofmuslime Neue Moscheen
Religion

Die Hinterhofmuslime: Neue Moscheen?

Sie haben Jahrzehnte lang in Kellern, Erdgeschoßen und Wohnhäusern gebetet. Nun wollen viele Muslime neue Moscheen oder eine bessere Ausstattung. Ein Besuch im Keller.
Jung muslimisch oesterreichisch
Religion

Jung, muslimisch, österreichisch

Der Wahlkampf in Wien heizt den Streit um Islam und Moscheen an. Doch die immer breitere Mitte – und vielleicht auch die Zukunft – besetzen andere: junge Muslime, die sich selbstbewusst für die Symbiose von "religiös" und "österreichisch" entschieden haben.
Tuerken oesterreich nicht fuenfte
Religion

Türken in Österreich nicht "fünfte Kolonne"

Innenministerin Fekter befürchtet eine türkische Dominanz in der islamischen Glaubensgemeinschaft. Man sei nicht der verlängerte Arm der Türkei, erwidert Omar Al-Rawi, Vorsitzender der Wahlkommission.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.