Europacup

Ein Zwischenzeugnis für das Europacup-Quartett

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Mit dem Sieg bei Feyenoord Rotterdam landete der WAC die bislang größte Überraschung aus heimischer Sicht, die Kärntner sind tabellarisch auch der einzige österreichische Klub auf Aufstiegskurs. Eine Einschätzung.

Wien. Drei von sechs Spieltagen in Champions League und Europa League sind absolviert. Die Gesamtbilanz der österreichischen Klubs: vier Siege, zwei Unentschieden, sechs Niederlagen. Wie es zur Halbzeit um die Aufstiegschancen von Salzburg, Rapid, WAC und Lask bestellt ist.

Salzburg

Mit großen Ambitionen in die zweite Champions-League-Saison gestartet, steht der Meister nach drei Spielen bereits mit dem Rücken zur Wand. Das 1:1 zum Auftakt gegen Los Moskau war gefühlt zu wenig. In Madrid belohnten sich die engagierten Salzburger gegen Atlético (2:3) nicht – und auch von einem über 75 Minuten beachtlichen Auftritt gegen Titelverteidiger Bayern München blieb nichts Zählbares.

Der erträumte Aufstieg ins Achtelfinale ist zwar nicht unmöglich, nötig sind dafür aber definitiv Siege gegen Atlético (4 Punkte) und bei Lok (2 Punkte). Der fünfte Spieltag in Moskau wird auch zum Schlüsselmoment im Kampf um das Minimalziel. Platz drei in der Gruppe würde immerhin den Umstieg in die K.o.-Phase der Europa League bedeuten.
Restprogramm: Bayern (a), Lok Moskau (a), Atlético (h).
Aufstiegschance: 15 %

Rapid

Auf das hoffnungsfrohe Spiel gegen Arsenal in Wien (1:2 nach 1:0-Führung) folgte die grün-weiße Ernüchterung. 0:1 in Molde, dann ein mühsam erarbeiteter 4:3-Erfolg gegen Underdog Dundalk. Arsenal (9 Punkte) wird seiner Rolle als Gruppenfavorit gerecht, wollen die Hütteldorfer aber noch die Norweger (6 Punkte) abfangen – was zugleich der Anspruch des Vizemeisters sein muss –, bedarf es einer deutlichen Steigerung.

Die Marschroute dafür: Ein Sieg in Irland gegen Dundalk und dann das erhoffte Endspiel am sechsten Spieltag gegen Molde gewinnen.
Restprogramm: Dundalk (a), Arsenal (a), Molde (h).
Aufstiegschance: 35 %

Lask

Der Lask ist voll im Aufstiegsrennen. Nach der erwarteten Auftaktniederlage gegen Tottenham (0:3) besiegten die Linzer Ludogorez Rasgrad (4:3) und nun Royal Antwerpen (1:0), einzig das Torverhältnis reiht die Österreicher in der Tabelle hinter das punktgleiche Tottenham und Antwerpen.

Mit Tottenham als Favoriten kommt es zu einem direkten Duell zwischen Lask und Antwerpen um Platz zwei. Spielerisch überzeugten die Linzer in Antwerpen weniger, dafür mit einer abgeklärten Vorstellung und einem konsequenten Abwehrriegel. „Solche Spiele muss man gewinnen, um in der Europa League die Chance auf das Weiterkommen zu haben. Das spricht für unsere Reife“, erklärte Trainer Dominik Thalhammer. Mit kleinem Vorteil geht der Lask also in das nächste Duell mit Antwerpen. Bei einem Sieg darf man endgültig von der K.o.-Phase träumen.
Restprogramm: Antwerpen (h), Tottenham (h), Rasgrad (a).
Aufstiegschance:
50 %

WAC

Die Wolfsberger überraschen wie im Vorjahr positiv, daran ändert auch die von Corona-Ausfällen geprägte „bittere, unnötige“ Niederlage bei Dinamo Zagreb (0:1) nichts. Das Remis gegen Zska (1:1) und der Sieg über Feyenoord (4:1) bedeuten Platz zwei hinter den Kroaten (5 Punkte), gleichauf mit Feyenoord. Damit in der engen Gruppe im Gegensatz zum Vorjahr der Aufstieg gelingt, wären wohl zumindest ein Heimsieg sowie ein Punktgewinn bei Schlusslicht Moskau (2) nötig. (red)
Restprogramm:
Zagreb (h), Zska Moskau (a), Feyenoord (h).
Aufstiegschance:
55 %

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.11.2020)

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