Richard Gerstl.
Augenblicke

Dissonanzen eines tragischen Provokateurs

Richard Gerstl bricht mit den Konventionen seiner Zeit. Der erste Expressionist Österreichs wird spät entdeckt. Künstlerische Radikalität bestimmt sein Leben, eine aufwühlende Liebesaffäre beendet es auftragische Weise. Im Alter von 25 Jahren.

Der Vincent van Gogh von Österreich. Zumindest Kunsthistoriker Otto Kallir-Nirenstein vergleicht den Expressionisten Richard Gerstl 1931 mit dem einsamen, entfesselten, ewig suchenden Vincent van Gogh. Das Leben der beiden ähnelt sich nicht nur in der kurzen, manischen Schaffensspanne weniger Jahre, sondern auch, weil beide zu Lebzeiten verkannt werden, kein einziges Bild verkaufen oder ausstellen können. Und auch tragische Umstände im Leben eines der bedeutendsten Vertreter der österreichischen Moderne erinnern an das niederländische Genie.

Richard Gerstls Vater ist ein reicher Börsenmakler. Der Bub liebt seine kunstverständige Mutter, Marie, mit dem Bruder Alois, den er auch in Leutnantsuniform porträtiert, versteht er sich sehr gut. Richards künstlerische Ambitionen werden vom Vater geduldet. Mehr nicht. Schon früh interessiert sich der Jugendliche für Musik, Literatur, Philosophie, die aufkeimende Psychoanalyse und lernt nach der Toussaint-Langenscheidt-Methodeim Selbststudium Fremdsprachen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.