Wiener SPÖ, Neos und Bildungsminister Heinz Faßmann wollen die Schulen trotz steigender Corona-Zahlen offen halten. IHS-Chef Martin Kocher warnt bereits vor den volkswirtschaftlichen Folgen.
Und täglich grüßt das Rekord-Murmeltier: 8241 neue Coronafälle binnen 24 Stunden wurden am Samstag vermeldet. Mit 57.570 gibt es nun mehr Erkrankte, als St. Pölten Einwohner hat. Weshalb es auch nicht verwunderlich war, dass Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) im ORF-Radio weitere Verschärfungen in Betracht zog: Nämlich dann, wenn über 850 Intensivbetten belegt seien. Derzeit liegen 432 Covidpatienten auf Intensivstationen. Doch die Zahlen steigen schnell.
Was dann? Viel Spielraum hat die Regierung nicht mehr. Ihre erste Option wäre wohl, nach den Oberstufen auch die Unterstufen und die Volksschüler in den Heimunterricht zu schicken. Und an genau dieser Frage scheiden sich die politischen Geister.
Die Neos starteten am Samstag eine Petition gegen weitere Schulschließungen. In Wien präsentierten Gesundheitsstadtrat Peter Hacker und Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (beide SPÖ) vorsorglich Zahlen, die zeigen sollen, dass die Schulen jedenfalls nicht das Problem sind: Der extreme Anstieg sei fast ausschließlich auf Personen über 20 zurückzuführen. Zuletzt wurden im Wien-Schnitt rund 750 Neuinfektionen pro Tag registriert. Anfang September waren es noch deutlich weniger als 200.