Geld und Finanzen

Minuszinsen für grüne Anleihe in Deutschland

Die Emission in der Vorwoche war überzeichnet.

Berlin. Der deutsche Bund hat erstmals eine grüne Anleihe mit einer Laufzeit von fünf Jahren begeben. Bei der Auktion am vergangenen Mittwoch wurden Papiere im Wert von gut 4,6 Mrd. Euro an Anleger abgegeben, wie die für das Schuldenmanagement zuständige Finanzagentur mitteilte. Die Gebote hatten sich auf knapp sechs Mrd.

Euro belaufen, die Auktion war um das 1,3-Fache überzeichnet.
Die Investoren zahlten dabei sogar drauf: Sie begnügen sich mit einer Durchschnittsrendite von minus 0,85 Prozent. Das eingesammelte Kapital soll konkreten Energie- und Umweltprojekten zugewiesen werden, die zum nachhaltigen und klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft beitragen sollen.

Zwillingskonzept kommt an

Die neuen Papiere wurden erneut in Form einer Zwillingsanleihe platziert, also parallel zu einer konventionellen Bundesanleihe mit gleicher Laufzeit und gleichem Coupon. Investoren gibt dies den Vorteil, dass sie grüne Anleihen jederzeit in normale Rentenpapiere des Bundes umwandeln können. Dieser Markt ist deutlich liquider. Und gerade institutionelle Investoren legen Wert auf eine unproblematische Handelbarkeit. „Das sehr erfolgreiche Emissionsergebnis zeigt, dass sich das Zwillingskonzept auch hervorragend für das Auktionsformat eignet“, sagte Finanzstaatssekretär Jörg Kukies.

Deutschland hatte seine erste grüne Anleihe am 2. September verkauft. Das Emissionsvolumen dieses Papiers mit einer Laufzeit von zehn Jahren wurde auf 6,5 Mrd. Euro festgelegt. Die Nachfrage übertraf das Angebot um gut das Fünffache. 2021 soll das Segment der Green Bonds weiter ausgebaut werden. Die Finanzagentur liebäugelt mit einer grünen Anleihe mit 30-jähriger Laufzeit. (Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.