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New Yorker und Londoner fliehen in Vororte

Eine Frau wandert im herbstlichen Congers, einem Vorort von New York.
Eine Frau wandert im herbstlichen Congers, einem Vorort von New York.MS
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Aufgrund der Coronapandemie ziehen sich die Menschen aus den Innenstädten zurück.

New York/London/Wien. Immobilienunternehmen sehen eindeutige Anzeichen dafür, dass sich New Yorker und Londoner aus den Stadtzentren zurückziehen und in die Vororte übersiedeln. Die Pandemie verändert die Art und Weise, wie Menschen leben und arbeiten.
IWG, ein Unternehmen, das betreute Büros der Marke Regus in Städten auf der ganzen Welt betreibt, verzeichnet eine „starke Belebung der Nachfrage“ nach Büroflächen in Vororten, insbesondere an Orten mit einer hohen Pendlerquote, im Unterschied zu Großstädten. Während die Transaktionen von Büros in der Innenstadt von New York seit dem Virusausbruch Anfang dieses Jahres um 30 Prozent eingebrochen sind, ist die Aktivität in Süd-Connecticut laut einer Mitteilung vom Dienstag um mehr als 40 Prozent gestiegen.

Verwandlung in Geisterstädte

Auf der anderen Seite des Ozeans dürfte der Einbruch des Gesamtjahresgewinns des britischen Hausbauers Crest Nicholson Holdings nicht so schlimm ausfallen wie zuvor erwartet. Dies sei zum Teil auf die Entwicklungen in Südengland außerhalb der Hauptstadt London zurückzuführen, heißt es in einem vierteljährlichen Bericht des Unternehmens. Ein „Strukturwandel des Verhältnisses zwischen Büro- und Heimarbeit“ habe bei den Kaufentscheidungen der Kunden eine wichtige Rolle gespielt.

Die Pandemie hat die Finanzmetropolen der Welt in Geisterstädte verwandelt, da nervöse Arbeitnehmer öffentliche Verkehrsmittel meiden. Während Städte in ganz Europa im Sommer Anzeichen einer Erholung zeigten, hat eine weitere Viruswelle eine Reihe neuer Lockdowns in der Region ausgelöst. New York verschärft ebenfalls die Beschränkungen angesichts der zunehmenden Infektionen im ganzen Land.

Langfristiger Trend?

Sowohl bei großen als auch kleinen Unternehmen sei ein Trend zugunsten der Vororte zu beobachten, sagte IWG. Während der Pandemie seien die Verkäufe von kleinen Büros für ein bis zwei Personen um 19 Prozent gestiegen, da die Nachfrage nach Arbeitsstätten in der Nähe des Wohnortes zugenommen habe. IWG sieht auch eine starke Nachfrage nach Produkten zur Unterstützung der Heim- und Fernarbeit, wobei der September der bisher beste Monat für solche Verkäufe gewesen sei.

„Es wird von Interesse sein, ob der Trend nach dem Ende der Pandemie anhält“, sagte die in London ansässige Analystin Iwona Hovenko von Bloomberg Intelligence nach dem Crest-Nicholson-Bericht. „Ich glaube fest an London auf lange Sicht.“

(Bloomberg)

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