Zwei Lager auch in Las Vegas: Kevin Abrahami freut sich für die Demokraten, hinter ihm protestieren Anhänger von Donald Trump.
Nach dem Wahlkrimi

Bidens Plan für Amerikas Heilung

In einer Siegesrede kündigt der künftige Präsident eine „Zeit der Heilung“ an. Er wird tiefe Gräben überwinden müssen, um seine Ziele zu erreichen.

Der Moment, auf den Joe Biden sein ganzes Leben lang hingearbeitet hatte, kam in der Nacht auf Sonntag vor dem Chase Center in Wilmington. Ein Hupkonzert ertönte, als der künftige Präsident der Vereinigten Staaten die Bühne betrat und sich in seiner Siegesrede an eine tief gespaltene Nation wandte. „Die Zeit ist gekommen, um Amerika zu heilen“, sagte der 77-jährige Demokrat. Symbolisch streckte er seine Hand in Richtung der Anhänger Donald Trumps aus: „Ich verstehe eure Enttäuschung“, so Biden. „Lasst uns uns gegenseitig eine Chance geben.“

Nach dem brutalsten Wahlkampf der jüngeren US-Geschichte und einem tagelangen Krimi um das Resultat hatten die TV-Stationen Biden am Samstag zum Sieger erklärt. Während sich der frühere Vizepräsident nun auf den Einzug ins Weiße Haus vorbereitet, will Amtsinhaber Donald Trump seine Niederlage weiterhin nicht eingestehen. Trump wiederholte den nicht bewiesenen Vorwurf des Wahlbetrugs und kündigte an, alle juristischen Maßnahmen zu ergreifen, um das Ergebnis bis zum bitteren Ende anzufechten. Auf Biden wartet eine Mammutaufgabe: Zunächst gilt es, die Machtübergabe, wohl ohne Mithilfe des Präsidenten, zu bewerkstelligen, um sich nach der Angelobung am 20. Jänner 2021 auf seine Wahlversprechen fokussieren zu können.

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