Struktur

Das diffuse Milieu der Muslimbrüder in Österreich

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Symbolbild(c) Getty Images (Omer Messinger)
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Eine eigene Organisation der Muslimbrüder gibt es nicht, aber einige Einrichtungen, die mit ihnen in Zusammenhang gebracht werden.

Wer in Österreich eine Filiale der Muslimbruderschaft mit Türschild sucht, wird nicht fündig werden. Das bedeutet aber nicht, dass die Ideen und Ziele der in Ägypten gegründeten sunnitisch-islamistischen Bewegung, in deren Umfeld am Montag Dutzende Hausdurchsuchungen durchgeführt wurden, nicht auch hierzulande vertreten werden.

Auf institutioneller Seite spielt hier vor allem die Liga Kultur eine wichtige Rolle. Hinter dieser Einrichtung, die in Wien und in Graz jeweils eine Moschee betreibt, sagt Politologe Thomas Schmidinger, stehen syrische Muslimbrüder. Hervorgetan hätte sich die Gruppe vor allem während der Flüchtlingskrise 2015, bei der sie Aktivitäten für Flüchtlinge organisierten. „Da wurde auch versucht, Leute zu fischen, wobei ich aber nicht weiß, wie viel Ideologie dahinter steckt“, so Schmidinger.

„Liga Kultur" und „Islamische Vereinigung Österreich"

Mit Terror selbst habe die Organisation nichts zu tun – „die haben hundertprozentig keinen Terroranschlag finanziert“, meint der Politologe, „aber dass Gelder nach Syrien gegangen sind, halte ich für sehr wahrscheinlich.“ Konkret wohl an jene Gruppe, die derzeit Seite an Seite mit der türkischen Armee in Syrien kämpfe. Man müsse in diesem Zusammenhang fragen, wie die österreichischen Behörden Terror definieren – aber je nach Definition könne das schon sein. Dass die Organisation einen Anschlag in Österreich geplant habe, das schließt Schmidinger aber aus.

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