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Mitreden: Hat Österreich das Coronavirus noch im Griff?

Seit einer Woche gibt es in Österreicher wieder einen Lockdown. Diskutieren Sie mit: Geht er weit genug? Wie ist die Stimmung im Land? Und: Sollten auch Kindergärten und Schulen schließen?

Wie gespalten die Meinungen zu den Corona-Maßnahmen sind, zeigt die Debatte um die Schulen: „Bloß nicht wieder zusperren“, sagen die einen, darunter viele Eltern. „Warum sind sie nicht schon längst zu?“, fragen sich  andere, darunter viele Lehrer. Eine Online-Umfrage unter „Presse“-Lesern zeigt: Eine Mehrheit spricht sich für das Offenhalten der noch offenen Schulen aus (die Oberstufen sind bekanntlich schon auf Home Schooling umgestellt):

Nachdem vor einer Woche der „Lockdown light" in Kraft getreten ist, ist in Österreich jedenfalls noch keine Entspannung der Lage in Sicht. Am Freitag drohen neue Verschärfungen. Doch Wiener SPÖ, Neos und Bildungsminister Heinz Faßmann wollen die Schulen trotz steigender Corona-Zahlen offen halten. Zahlreiche Mediziner warnen seit Monaten, Kinder - die meinst nur milde oder gar keine Symptome aufweisen - als Überträger der Infektion zu unterschätzen. Zuletzt forderte eine Gruppe Wiener Wissenschaftlich eindringlich sofortige Schulschließungen.

Warum Kinder als weniger ansteckend gelten, das Ganze aber kompliziert ist, erklärt „Presse"-Corona-Experte Köksal Baltaci in diesem Text.

„Die Freiheiten, die wir in den vergangenen Herbstwochen noch genossen haben – und wer tat das nicht? –, hatten wir Rudolf Anschober (und den Ländern) zu verdanken. Wir bezahlen sie nun mit einem Lockdown“, schreibt Innenpolitik-Chef Oliver Pink in einem Leitartikel. Denn das mit der Eigenverantwortung habe leider nicht so funktioniert, wie es funktionieren sollte.

Auch auf den „Presse"-Debattenseiten wird viel über die Corona-Maßnahmen diskutiert. Manche Leser klagen über die starken Einschränkungen, während sie anderen nicht weit genug gehen. Auch dass viele Menschen kurz vor dem Lockdown noch auf Kulturevents oder in Lokalen waren, stößt auf Unverständnis. Werner Braun kritisiert in einem Leserbrief: „Wenn die angesprochene Bevölkerung in ihrer großen Mehrheit diese in ihrem ureigensten Interesse liegenden gesundheitspolitischen Maßnahmen lediglich als 'Freiheitsberaubung' wahrnimmt, dann ist es um deren notwendige Akzeptanz schlecht bestellt."

Notwendige Akzeptanz zu schaffen, wird wohl umso schwerer, je länger der Zustand anhält. Der Wiener Lungenfacharzt Gernot Rainer ist jedenfalls in einem Gastkommentar überzeugt davon, dass ein weiterer Lockdown verhindert werden kann. Wie? Mit der richtigen Teststrategie, die er hier ausführt. 

Einen Lichtblick gibt es jetzt übrigens auch: Bei der Impfstoff-Entwicklung hat es einen Durchbruch gegeben.

(sk)

Diskutieren Sie mit: Sollten auch Kindergärten und Schulen schließen? Nimmt die Bevölkerung die Maßnahmen nicht ernst genug? Wäre die zweite Welle zu verhindern gewesen? Und: Wie halten Sie es mit Lockdown Nummer zwei?

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