Mode und Politik

Kamala Harris: Hoffnungsträgerin in Weiß

Kamala Harris bei ihrer "Victory Speech".
Kamala Harris bei ihrer "Victory Speech".(c) imago images
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Der weiße Hosenanzug ist in den letzten Jahren zur Kampfansage demokratischer Politikerinnen geworden. Kamala Harris zitiert diese Tradition bei ihrer „Victory Speech“, spielt aber auch mit anderen vestimentären Codes.

„Ich bin vielleich die erste Frau in diesem Amt, aber ich werde bestimmt nicht die letzte sein“, sagte Kamala Harris am 7. November, enthusiastisch bei einer Drive-in-Veranstaltung angehupt, bei ihrer Siegesrede im Bundesstaat Delaware. Und während sie tatsächlich gleich in mehrerlei Hinsicht für Premieren im Amt des Vizepräsidenten der USA sorgt - als erste Frau, erste „Woman of Colour“, erste Frau mit südostasiatischen Wurzeln -, reihte sie sich mit ihrer, selbstverständlich ganz bewusst getroffenen, Kleiderwahl in eine Tradition der jüngeren Vergangenheit unter erfolgreichen demokratischen Politikerinnen.

Frauen wie Hillary Clinton und Alexandria Ocasio Cortez sorgten in den letzten Jahren dafür, dass der weiße Hosenanzug zu mehr wurde als einem zufällig aus dem Kleiderkasten baumelnden Look für den Tag. Als Clinton 2016 die offizielle Nominierung ihrer Partei für die Präsidentschaftswahl annahm, betrat sie in einem weißen Hosenanzug die Bühne: Das spiegelte Clintons eigenen Stil, die Entscheidung für Weiß wurde aber allgemein als Anspielung auf die Suffragettenbewegung des frühen 20. Jahrhunderts interpretiert, und das wohl zu Recht.

(c) Getty Images (Alex Wong)

Die Suffragetten, also Frauen, die in Großbritannien und den USA für das Frauenwahlrecht kämpften, hatten sich bei öffentlichen Auftritten für eine einheitliche Kleiderkombination entschieden, die ihnen als Kollektiv größtmögliche Sichtbarkeit garantieren sollte. Das Tragen von Hosen war zu jener Zeit freilich noch undenkbar, so zeigten sich die Suffragetten in Kostümen (eines davon war zuletzt bei der Ausstellung „Power Mode“ im New Yorker FIT zu sehen).

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