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Große Nachfrage aus Afrika

(C) Marcel Hagen, Studio 22
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International. Getzner Textil AG steigerte Umsatz, wobei sich die Lage in den einzelnen Business Units (BU) sehr unterschiedlich darstellt.

Die Getzner Textil Gruppe mit Sitz in Bludenz ist führender Anbieter von edlen Bekleidungsdamasten sowie Modestoffen für Hemden, Blusen, Corporate Fashion und Technische Stoffe. Der Umsatz konnte 2019 mit rund 410,8 Millionen Euro nochmals deutlich gesteigert werden. Besonders die Business Unit (BU) Africa sticht mit deutlichem Umsatzwachstum heraus. „Die Investitionen der letzten Jahre sind die Grundlage für das Wachstum und die erfolgreiche Entwicklung. Mit der gesteigerten Kapazität konnten wir die Nachfrage in Afrika besser bedienen, und wir haben unsere Position als qualitativer Marktführer gefestigt“, sagt Roland Comploj, Vorstandsvorsitzender der Getzner Textil AG.

Unterschiedliche Business Units

„Die Neubesetzung der BU-Leitungen Shirting, Technics und Mobility hilft uns in der strategischen Ausrichtung unserer Geschäftsbereiche und in der Festigung sowie der Weiterentwicklung unserer Organisationsstruktur“, sagt Comploj. „In unserem Strategieprozess haben wir 2019 den Fokus auf unsere Kernkompetenzen und auf das Thema Prozessexzellenz gelegt und arbeiten hier konsequent an Umsetzungsprojekten.“

Die Getzner Gruppe startete 2019 mit einer Investition in ein großes Infrastrukturprojekt am Standort Bludenz zur Optimierung ihrer internen Prozessabläufe und der Erhöhung der Lagerkapazitäten durch die Erweiterung ihres vollautomatisierten Hochregallagers und die Integration eines Portalroboters in der Kommissionierung.

„Im Bereich der BU Mobility konnten wir die Investition in 24 neue Webmaschinen abschließen und die Position als Hochleistungsweberei für Trägergewebe zur Kabelbaumummantelung ausbauen“, sagt Comploj. „In der BU Shirting lag das Augenmerk auf der Digitalisierung unseres Kollektionsprozesses inklusive Präsentation für den Vertrieb.“ Made in Green, d. h. Nachhaltigkeit in der Produktion und im Produkt, war zentrales Thema in der Produktentwicklung.

Hoch und tief in Coronakrise

Die Coronakrise beeinflusste Strategien bzw. Strategieziele des Unternehmens. „Die Krise hat den Druck auf bereits stark preissensible und fordernde Produktsegmente deutlich erhöht“, sagt der Vorstand. Dadurch traf man die Entscheidung, die Webkapazität im Bereich der technischen Textilien deutlich zu reduzieren und den strategischen Fokus auf individuelle, hochwertige Kundenlösungen zu legen.

Die globalen Vertriebsaktivitäten sind durch die Coronakrise deutlich eingeschränkt und der Fokus liegt stark auf der digitalen Kommunikation mit unseren Kunden. „Grundsätzlich sehen wir aber im Export keine nachhaltigen Probleme.“

In der Coronakrise lieferte Getzner die Stoffe für Mund-Nasen-Schutzmasken. „Der Vertrieb von Stoffen für Schutzmasken hat die deutlichen Umsatzrückgänge in der BU Shirting etwas abfedern können.“ Das Sourcing von MNS-Masken dreht jedoch wieder deutlich Richtung Asien.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.11.2020)

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