Serie: Natur-Talente

Mit der Bahn zum Berg

Auch mit den Öffis kommt man in die Berge, wissen Veronika Schöll und Martin Heppner, zwei der Gründer von "Bahn zum Berg".
Auch mit den Öffis kommt man in die Berge, wissen Veronika Schöll und Martin Heppner, zwei der Gründer von "Bahn zum Berg". (c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Gründer von „Bahn zum Berg“ schlagen die Wanderkarte auf und Wandertouren vor - und zwar solche, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind.

Es ist vor allem seiner Bequemlichkeit geschuldet, erzählt Martin Heppner, dass er heute ein „Öffi-Wanderportal“ betreibt. Während er sich früher müde und erschöpft nach einer anstrengenden Wanderung noch hinters Steuer setzen musste, vor Wien vielleicht im Stau stand, steigt er heute in den Bus oder Zug, lehnt sich zurück, schließt die Augen und schläft eine Runde. Diese „Herrlichkeit“ möchte er auch anderen Wanderfreunden ermöglichen und hat im Jahr 2015 „Bahn zum Berg“ ins Leben gerufen. Auf der Plattform werden Touren zusammengetragen, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen sind. Dabei gibt man zuvor an, von wo aus man starten möchte, und bekommt dann eine Reihe an Optionen vorgeschlagen, die infrage kommen.

Die „Frustfrei-Garantie“ nennt er das. Einem Salzburger eine Schneeberg-Tour anzuzeigen, mache wenig Sinn, und wenig Freude würde es bereiten, an einem Bahnhof anzukommen und dann erst einmal den Aufstieg zu suchen oder über Forstwege zu irren. Auf anderen Seiten seien Wanderungen auch als „öffentlich erreichbar“ gekennzeichnet - weitere Angaben aber bleiben aus. „Das ist ja für alle ein Hohn, die dann gar keine Verbindung von ihrer Destination aus finden können. Da ist dann auch klar, warum so viele Menschen glauben, dass man mit Öffis nicht gut in die Berge kommt“, so Heppner.

Touren, Tipps und Anekdoten

Es sei aber viel mehr möglich, als man denkt, betont er. Ein Netz von Autorinnen und Autoren schreibt in diesem Sinne über Bergtouren. In regelmäßigen Beiträgen informieren sie über ihre Wanderungen, erzählen Anekdoten, geben Tipps zur Anfahrt und abweichenden Endpunkten, zeigen Fotos. „Wir sind diese Touren alle gegangen, das heißt, es funktioniert auch. Wir holen die Leute in gewisser Weise ab und bringen sie auch wieder heim“, erzählt eine von ihnen, Veronika Schöll. „Die Initiative hat mich sofort angesprochen, weil ich selbst ohne Auto lebe, nicht einmal einen Führerschein habe, und weil sich mir genau dieses Problem gestellt hat: 'Wie komme ich ohne Auto zu meinen Wanderstarts?'“

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