Coronavirus

Impfstoff: EU-Vertrag mit Pfizer-Biontech "in trockenen Tüchern"

FILE PHOTO: Free influenza vaccination programme in Vienna
FILE PHOTO: Free influenza vaccination programme in ViennaREUTERS
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Die EU schließt einen Liefervertrag mit den Produzenten des erfolgversprechenden Corona-Impfstoffs, Pfizer und Biontech, ab.

Der vielversprechende Impfstoff der Pharmafirmen Biontech und Pfizer wird rasch auch in der Europäischen Union zur Verfügung stehen. Die EU-Kommission hat einen entsprechenden Vertrag zur Lieferung des Impfstoffs der Pharmafirmen Biontech und Pfizer fertig ausgehandelt. "Die Verhandlungen mit der Pharmaindustrie sind abgeschlossen", bestätigten Kommissionskreise am Dienstag in Brüssel. "Der Vertrag ist in trockenen Tüchern."

Die EU-Kommission verhandelte seit Monaten mit Biontech und Pfizer. Nach Vorgesprächen hatte die Behörde schon im September erklärt, sie wolle bis zu 300 Millionen Impfstoffdosen der Hersteller beziehen. Ein Rahmenvertrag kam aber noch nicht zustande - anders als bei drei anderen Impfstoffherstellern. Am Montag hatten Biontech und Pfizer vielversprechende Daten über die Wirksamkeit und Verträglichkeit ihres Impfstoffs vorgelegt.

Europa führte „Gespräche mit einer Stimme“ 

"Die Verträge müssen fachlich, sachlich, rechtlich ordentlich abgeschlossen werden", sagte Weber, Fraktionschef der Europäischen Volkspartei. Es habe am Schluss noch Diskussion darüber gegeben, dass Pfizer europäisches Recht, auch das Haftungsrecht Europas, zu respektieren habe. "Das musste noch geklärt werden", fügte er hinzu. Doch könne man "zusichern, dass wir Europäer auf diesen Impfstoff auch Zugriff haben". Es habe sich ausgezahlt, dass Europa die Gespräche mit einer Stimme geführt habe. So habe man gegenüber dem US-Konzern Pfizer stärker auftreten können.

Die EU-Staaten hatten sich geeinigt, dass die EU-Kommission in ihrem Namen die Verhandlungen über den Bezug von Impfstoffen führt. Nach Vertragsabschluss haben alle 27 Länder gleichzeitig Zugriff auf erste Lieferungen. Sie werden nach Bevölkerungsstärke verteilt. Deutschland hat einen Anteil von rund 19 Prozent.

Über die Hälfte der Österreicher impfbereit

Die logistische Verteilung eines Impfstoffes ist anschließend die nächste Frage. Die Hersteller teilten gestern mit, dass in jedem Produktionsschub jedes Land, das vorbestellt hatte, einen dem entsprechenden Anteil erhalten werde, um Fairness herrschen zu lassen.

Rund 54 Prozent der Österreicher würden sich übrigens gegen Covid-19 impfen lassen, sollte es einen Impfstoff geben. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Online-Umfrage der GfK unter 1005 Teilnehmern, die von Ende September bis Anfang Oktober durchgeführt wurde. Fast die Hälfte der Befragten gab darüberhinaus an, durch die ersten Ausgangsbeschränkungen psychisch belastet worden zu sein. Nach Ende des Lockdowns habe sich das aber gebessert, hieß es bei der Vorstellung der Ergebnisse.

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(APA/dpa/Red.)

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