Genetik der Epidemie

Wie das Coronavirus befallene Zellen von der Arbeit abhält

Vergleich zwischen RNA (links) und DNA-Doppelhelix: Der Unterschied liegt erstens im Set der Basen (Uracil versus Thymin), zweitens enthält das "Rückgrat" der RNA nicht Desoxyribose, sondern Ribose.
Vergleich zwischen RNA (links) und DNA-Doppelhelix: Der Unterschied liegt erstens im Set der Basen (Uracil versus Thymin), zweitens enthält das "Rückgrat" der RNA nicht Desoxyribose, sondern Ribose.Wikipedia/Van Sponk
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Sars-CoV-2 lässt seine Wirtszellen auch ein Protein bauen, das deren eigene Proteinsynthese behindert. Damit kommt seine eigene RNA besser zum Zug.

Was ist es eigentlich, das uns all den Covid-19-Irrsinn gebracht hat? Im Grunde ein Stück Ribonukleinsäure (RNA). Wie ihr Schwestermolekül DNA besteht diese aus einer Kette, an der Basen hängen. Deren Sequenz ist das, was wir Erbinformation nennen. Insgesamt sind es bei Coronaviren ungefähr 30.000 Basen, das ist im Vergleich zu den drei Milliarden Basen des menschlichen Genoms (das aus DNA besteht) lächerlich kurz, für ein Virus aber ziemlich lang.

Vor allem ist diese RNA derzeit verdammt erfolgreich bei dem, was Leben prosaisch gesehen ausmacht: beim Vervielfachen ihrer selbst. Sie ist, wie Biologen sagen, ein sehr guter Replikator. Das ist unsere DNA auch, immerhin leben derzeit acht Milliarden Menschen, die aus jeweils 100 Billionen Zellen bestehen, die alle diese DNA in sich tragen. Aber die RNA des Sars-CoV-2 repliziert sich mit etwas weniger Aufwand, und sie missbraucht unsere Zellen dazu.

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