Pizzicato

Die O'Bidens und die Giacoppos

Immer wieder erstaunlich, wie schnell manche – je nach Opportunität – ihre alten Freunde fallen lassen.

Wendig, wie sie sind, haben die Ungarn eine Geschichte aus dem Archiv ausgegraben, die ans Herz rührt. Demnach haben die Bidens in ihren Flitterwochen anno 1977 im Plattensee gepritschelt – zu einer Zeit, da der Gulaschkommunismus in vollem Saft stand. Wäre doch gelacht, könnten wir Österreicher nicht nachweisen, dass das traute Paar im Honeymoon einen Heurigen in der Wienerstadt besucht und Anton Karas dabei die Melodie zum „Dritten Mann“ gezupft hätte.

Kaum ein Land, kaum ein Genealoge, die derzeit nicht nach Bezügen in der Biografie des Präsidenten in spe stöbern würden. Nur eine Frage der Zeit, bis sie bis in die 16. Generation eine entfernte Verwandtschaft zum britischen Königshaus feststellen. Vorn dabei ist indes Italien. 1900 wanderte Placido Giacoppo, der Uropa von Jill Biden, mit seiner Familie aus Sizilien in die Neue Welt aus.

Und erst die Iren, die noch jeden US-Präsidenten als einen der Ihren reklamierten. Mitte des 19. Jahrhunderts unternahm Joe Bidens Ur-Ur-Urgroßvater die Überfahrt über den Atlantik. Im Herkunftsort Ballina haben sie trotz Lockdowns eine kleine Fete gefeiert. Aus Obama haben die Iren O'Bama gemacht. Es sollte ein leichtes sein, Biden in O'Biden zu verwandeln. Cheers, Joe!

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