SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner sieht die Verhältnismäßigkeit nicht mehr gegeben und rät zu weniger drastischen Maßnahmen.
Schulschließungen? Wäre Pamela Rendi-Wagner noch Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit, würde sie dem Minister dringend davon abraten. Nicht nur, weil Kinder unter 14 „keine oder eine geringe Rolle“ im Infektionsgeschehen spielten. Sondern auch wegen der „Nebenwirkungen“, die von einer Bildungslücke über Betreuungsprobleme bis hin zu weiteren Engpässen in der weiblich dominierten Spitalspflege reichten (wenn man bedenke, dass Kinderbetreuung noch immer Frauensache sei).
„Anders als im ersten Lockdown, als wir das Wissen noch nicht hatten“, wäre die Verhältnismäßigkeit nun nicht mehr gegeben, sagte die SPÖ-Chefin am Dienstag in einem Hintergrundgespräch mit Journalisten. „Zusperren ist das einfachste, das kann jeder.“ Davor müssten jedoch alle Sicherheitskonzepte ausgeschöpft werden: Man könnte die Maskenpflicht in den Schulen ausweiten, die Beginnzeiten staffeln, die Lehrer regelmäßig testen und Test-Schnellstraßen einführen, sofern es zu Infektionen komme.
