Linksliberale pochen auf ideologische Positionen und bringen Elizabeth Warren und Bernie Sanders für Schlüsselposten in Stellung.
Das Stillhalteabkommen bei den Demokraten dauerte nur bis zur Wahl. Kaum hatten die TV-Sender Joe Biden zum Präsidenten proklamiert, meldete sich Alexandria Ocasio-Cortez in einem Interview in der „New York Times“ zu Wort, in dem sie ihrem Frust Luft machte und den Richtungsstreit anfachte. AOC, wie die 31-jährige Abgeordnete aus New York bei ihren Initialen genannt wird, ist Galionsfigur des linken Flügels mit Kultstatus in den sozialen Medien.
Sie erhob schwere Vorwürfe gegen das Parteiestablishment: Der Kurs sei zu moderat, die Wahlkampfstrategie falsch gewesen, die Mobilisierung der Latinos in wichtigen Swing States misslungen. Die Parteizentrale habe sie selbst nicht ernst genommen, beklagte sich Ocasio-Cortez. Zudem sprach sie sich vehement gegen eine Nominierung gemäßigter Republikaner oder von Rahm Emanuel, des Obama-Vertrauten und Ex-Bürgermeisters in Chicago, für das Regierungsteam Bidens aus.