Deutschland

Das Ehepaar, das Corona besiegen könnte

Die beiden BioNtech-Mitgründer Uğur Şahin und Özlem Türeci.
Die beiden BioNtech-Mitgründer Uğur Şahin und Özlem Türeci.(c) imago images/S�mmer (Stefan F. So¤mmer via www.imago-images.de)
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Uğur Şahin und Özlem Türeci, zwei Kinder türkischer Einwanderer in Deutschland, haben den BioNTech-Impfstoff entwickelt. „Sie sind ein kongeniales Duo“, sagt einer, der beide lang kennt.

Berlin/Mainz. Es gibt diese Geschichte über Uğur Şahin, 55, und seine Ehefrau, Özlem Türeci, 53. Und falls sie nicht stimmen sollte, wofür nichts spricht, dann ist sie zumindest gut erfunden. Die Geschichte geht so: Am Tag ihrer Hochzeit im Jahr 2002 standen die beiden Ärzte, Immunologen und Krebsforscher im Labor. Vor der Trauung. Nach der Trauung. Nur dazwischen legten sie den Laborkittel ab. Da standen sie im Standesamt.18 Jahre später könnte das deutsche Ehepaar mit türkischen Wurzeln in den Lauf der Weltgeschichte eingreifen. Denn ihr Mainzer Biotechnologiekonzern BioNTech könnte der Menschheit die erste Waffe im Kampf gegen Corona in die Hand legen. Einen Impfstoff namens BNT 162b2. Zwischenergebnisse der letzten Studienphase zeigen eine Wirksamkeit des Vakzins von mehr als 90 Prozent an. Noch gibt es zwar ein paar Hürden. Aber man kann sagen: Die Hoffnungen der Weltgemeinschaft im Kampf gegen die Seuche ruhen auch auf den Schultern von Şahin und Türeci. Der eine ist BioNTech-Chef, die andere im Vorstand.

Vom Verfassungsschutz bewacht

Diese Geschichte spielt auch in Mainz, einer nach deutschen Maßstäben nicht sonderlich großen Großstadt am Rhein. 210.000 Einwohner, katholisch, verliebt in den Karneval. In diesen Tagen wird gern darauf verwiesen, dass in Mainz schon einmal Revolution im besten Sinne gemacht wurde, als Johannes Gutenberg den Buchdruck mit beweglichen Lettern erfand. Hunderte Jahre später nehmen sie nun also wieder ein „Menschheitsprojekt“ in Angriff, wie es Şahin selbst formuliert. Die BioNTech-Konzernzentrale in Mainz wird deshalb bewacht, der Verfassungsschutz soll vor Cyberangriffen schützen und deutsche Journalisten wurden bei einem Besuch angehalten, den genauen Ort des Büros von Şahin nicht zu nennen.

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