Coronavirus

Kindergärten und Schulen geschlossen: Südtirol verschärft Maßnahmen

Im Süden von Italien, im Bild Neapel, findet der Unterricht teilweise im Freien statt
Im Süden von Italien, im Bild Neapel, findet der Unterricht teilweise im Freien stattREUTERS
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Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten werden am Montag für eine Woche geschlossen bleiben. Bisher waren nur die Oberschulen und die zweiten und dritten Klassen der Mittelschule im Distance Learning.

In Südtirol hat die Landesregierung am Dienstag weitere Maßnahmen beschlossen, um die Corona-Infektionszahlen nach unten zu drücken. Davon betroffen sind auch die Bildungseinrichtungen. Schulen, Kindergärten und Kindertagesstätten werden am Montag für eine Woche geschlossen bleiben, kündigte Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) am Abend an. Es soll aber auch Ausnahmen geben, hieß es.

Bisher waren nur die Oberschulen und die zweiten und dritten Klassen der Mittelschule im Distance Learning - nun trifft es auch die Volksschulen und die erste Mittelschule für eine Woche. Um den Betrieb in den Krankenhäusern oder Schulen aufrecht zu erhalten, können Kinder, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten, weiterhin die Schule besuchen.

Gaststätten und Handel kommen zum Erliegen

"Während die Gastbetriebe bereits seit rund zwei Wochen geschlossen sind und die Handelstätigkeit weitestgehend eingeschränkt ist, sollen nun die sozialen Kontakte in der Wirtschaft noch weiter zurückgefahren werden", sagte Kompatscher. Es werde noch genau definiert, für welche Bereiche es Einschränkungen geben wird. Im Dienstleistungsbereich soll daher der Kundenkontakt verringert werden, hieß es. Auch Baustellen können dringende Arbeiten fertigstellen, die Produktion soll aufrecht erhalten werden. Die entsprechende Verordnung wird ab Samstag für zwei Wochen in Kraft treten.

Weiterhin erlaubt soll die körperliche Betätigung im Freien bleiben. Das Zuhause darf also dann verlassen werden, um Einkäufe zu machen, in die Arbeit zu kommen oder aus gesundheitlichen und dringenden Erfordernissen. Südtirol setzt nun auch auf flächendeckende Corona-Schnelltests, wobei ein Großteil der Bevölkerung auf freiwilliger Basis getestet werden soll. Ein Team bestehend aus 800 Personen aus dem Gesundheitsbereich soll die Testungen durchführen.

Mit Stand Dienstagvormittag waren in Südtirol 8663 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. In den vergangenen 24 Stunden kamen bei 1853 untersuchten Abstrichen 375 Neuinfektionen hinzu. Bisher verstarben 350 Menschen mit oder an Covid-19.

Starker Anstieg der Todesopfer in Italien

In ganz Italien ist ein starker Anstieg der Todesopfer und der Infektionen verzeichnet worden. 35.098 neue Erkrankungen mit dem Coronavirus wurden gemeldet. Laut Gesundheitsministerium gab es 578 Todesfälle, am Montag waren es noch 356. Insgesamt stieg ihre Zahl auf 42.330. Innerhalb von 24 Stunden wurden 217.758 Tests durchgeführt.

Die Zahl der bestätigten aktiven Fälle stieg auf 590.110. In Quarantäne befanden sich 558.506 Personen. Die Zahl der in Spitälern behandelten Covid-19-Patienten erhöhte sich gegenüber dem Vortag von 27.636 auf 28.633, teilte die Behörde mit. Auf den Intensivstationen lagen 2971 Patienten.

Ärzte- und Krankenpflegerverbände warnten angesichts zunehmender Neuinfektionen vor einem Kollaps des Gesundheitswesens. Sie riefen die Regierung auf, statt "Teil-Lockdowns" auf regionaler Basis eine Italienweite Ausgangssperre wie jene im vergangenen März und April zu verhängen. Nur so könne man die Infektionszahlen drücken und eine Auslastung der Krankenhäuser vermeiden.

(APA)

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