Unterhaltung

Ganz großes Kino: Home-Entertainment de luxe

Schauen. Heimkinos wandern aus den dunklen Ecken in zentrale Lagen der Häuser.
Schauen. Heimkinos wandern aus den dunklen Ecken in zentrale Lagen der Häuser.(c) McIntosh Group
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Vieles verlagert sich nach Hause. Machen wir doch das Beste daraus – mit einer Bar, einem Kino, dem Club für daheim. Designerstücke, die Spaß machen. Und ein paar Tipps, vom Popcorn bis zur Playlist.

Der Wert eines schönen Zuhauses ist nicht erst seit der Coronakrise vielen bewusst. Wer erlebt nicht gern das warme, wohlige Gefühl des Ankommens, sobald sich der Schlüssel im Schloss dreht, die Sorgen des Alltags vergessen und die müden Beine entspannt auf der Couch ausgestreckt werden? Doch Entspannung ist nicht alles: Wir wollen Unterhaltung, Spaß, auch zu Hause. Allein mit einem guten Film oder bei einer Homeparty mit Freunden. Samt perfekter Bewirtung. 

Dröhnen. „Je größer desto besser“ lautet die Devise bei Lautsprechern.
Dröhnen. „Je größer desto besser“ lautet die Devise bei Lautsprechern. (c) McIntosh Group

An der Bar

Eine Bar für zu Hause zusammenzustellen, klingt erst einmal nach einem recht einfachen Rezept. Man nehme eine Auswahl an guten Getränken, den einen oder anderen Cocktailshaker und genügend Sitzgelegenheiten: Prost! Für den Wow-Effekt bei Family und Friends könnte das allerdings zu wenig sein, da lohnt es, kreativer zu werden, angefangen beim Servieren. Laut Falstaff trank jeder Österreicher 2017 im Schnitt rund 106  Liter Bier im Jahr (die Deutschen übrigens nur 102 Liter), ein Bierzapfhahn könnte also – rein statistisch betrachtet – ein Investment sein, das viele Gäste begeistert.

Denn wahre Kenner wissen: Frisch gezapftes Bier schmeckt um Welten besser als aus der Flasche, wenn Druck und Temperatur optimal eingestellt sind. Eine Option hierfür ist der Keg Fridge aus der Serie US Northstar von Elmira Stove Works, der inklusive dem obligatorischen Zapfhahn und dem CO2-Zylinder im Innenraum auch im Retrodesign in allen Regenbogenfarben erhältlich ist. Wer bei den üblichen Spirituosen und Mixgetränken einen Schritt weitergehen möchte, der investiert in eine gute Espressomaschine. Nicht, um die Gäste wachzuhalten, sondern, um ihnen kaffeebasierte Cocktails – gerade sehr im Trend, etwa mit Martini – zu mixen.

Tipp: Old Fashioned

Dieser Whiskeydrink wurde 2020 vom Magazin „Drinks International“ zum sechsten Mal in Folge zum beliebtesten Cocktail der Welt gekürt. Und die Zubereitung ist denkbar einfach: Einen Zuckerwürfel mit drei Spritzern Angosturabitter direkt im Whiskeyglas zerstoßen, dann mit 60  Millilitern Whiskey oder Rye auffüllen. Einen großen Eiswürfel hinzufügen und etwa 30 Sekunden umrühren, zum Schluss mit einer Orangenzeste garnieren, die vorher noch benutzt wird, um den Rand des Glases zu befeuchten und noch mehr Aroma zu verleihen.

Mit Bluetooth und AUX

So weit, so einfach. Und nun zur Hardware, sprich die Möbel. Die sollten passen. Das „Boutique Sideboard“ von Who’s Perfect etwa ist edel und funktional zugleich. Hier finden Weingläser, Whiskey-Tumbler und Bierkrügerl Platz – und zwar einen luxuriösen: Facettiertes Glas und abgeschrägte Ecken verleihen eine elegante Optik, die innere Rückwand ist mit weichem Echtleder bezogen und klassisch gesteppt. Und „der Innenboden aus Fuméglas ist nicht durchgehend und scheint geradezu im Board zu schweben“, beschreibt der Hersteller enthusiastisch.

Wer multifunktionale Produkte mag, wird am Caso Sound & Cool seine helle Freude haben: ein Loungetisch mit eingebautem Getränkekühler und einer Soundbar. Da muss niemand mehr vom Tisch aufstehen, um Gäste oder Familie zu bespaßen. Für die nötige Konnektivität sorgen Bluetooth, ein AUX-Input und zwei USB-Anschlüsse. Alle Funktionen können über das LED-Touchdisplay gesteuert werden.

Vor der Leinwand

Auch bei den Heimkinos spielt die Technik eine gewichtige Rolle, jedoch ist, wie sie geplant sind und wo sie sich in Haus oder Wohnung befinden, genauso wesentlich. Denn: Müssen Kinos immer dunkel sein? Pamela O’Brien, Principal Designer bei Pamela Hope Designs, stimmt dem nicht zu: „Während sie früher oft dunkel, fensterlos und in die letzte Ecke verfrachtet worden sind, sind solche Räume heutzutage zentraler im Haus gelegen, offen und hell mit großen Fenstern und teilweise sogar mit Balkonen oder Terrassen verbunden“, erzählt die Expertin von neuen Ideen und Anforderungen. Das habe außerdem den Vorteil, dass solche Räume dann vielseitig genutzt werden können. Und wenn es ganz dunkel sein soll, schaffen Blackout Shades oder elegante Vorhänge Abhilfe.

Kühlen. Multitalent Caso Sound & Cool: Tischchen, Kühlscrank, Musicbox.
Kühlen. Multitalent Caso Sound & Cool: Tischchen, Kühlscrank, Musicbox.(c) Caso Design

O’Brien empfiehlt deshalb auch, das Heimkino als „Spielzimmer“ zu nutzen. „Die Kombination eines Medienraumes mit einem Gaming Room ist eine smarte Entscheidung. Meiner Erfahrung nach nutzen viele Menschen ihr Heimkino höchstens ein paar Mal im Monat. Dank der Kombination von Fernsehern, Hobbies, Sport und Spielen schafft man einen flexiblen Unterhaltungsraum, der für die ganze Familie funktioniert.“ Sie rät daher, bei der Planung an Platz für einen Billard- oder Spieltisch zu denken.

»"Die Kombination eines Medienraumes mit einem Gaming Room ist eine smarte Entscheidung."«

Pamela O'Brien

Herzstück eines jeden Medienraums bleiben Leinwand und/oder Fernseher, besonders wenn sie auch fürs Gamen genutzt werden sollen. Ganz wichtig dabei ist, in eine hohe Auflösung zu investieren: 4K ist das Minimum. Um Mario Kart, Call of Duty oder Grand Theft Auto ordentlich spielen zu können, braucht es neben gestochen scharfen Bildern einen kurzen Input Lag (die Zeit, die vergeht, bis das Drücken der Taste auf der Konsole als Aktion auf dem Bildschirm sichtbar wird). Von Game-Enthusiasten wird der Q90R QLED Smart 4K UHD TV von Samsung empfohlen – der Input Lag dieses Fernsehers liegt bei 14 Millisekunden, Konkurrenzmodelle beginnen oft bei 20 Millisekunden oder mehr. Cinephile werden außerdem am B9 Class 4K Smart OLED TV With AI ThinQ von LG ihre helle Freude haben, nach einer Bewertung von „Men’s Journal“ produziert dieser nämlich das tiefste Schwarz.

Zapfen. Aus dem Keg Fridge lässt sich Bier direkt ins Glas zapfen. (Fast) wie im Pub.
Zapfen. Aus dem Keg Fridge lässt sich Bier direkt ins Glas zapfen. (Fast) wie im Pub.(c) Elmira Stove Works

Mit Filmmusik

Was auch immer auf dem Fernseher abgespielt wird – Audio sei extrem wichtig, wie Joshua Dellinger erklärt. Er ist Experience Director der World of McIntosh, einem Schauraum für Sound in einem New Yorker Townhouse. „Das Audio des Heimkinos spielt sogar eine wichtigere Rolle als das Bild, da Töne Emotionen am besten vermitteln können.“ Dellinger empfiehlt frei stehende LCR (Left, Center, Right)-Lautsprecher, die es möglich machen, große Flächen in allumfassenden Sound zu hüllen. Außerdem seien Subwoofer essenziell, „sie spielen eine ‚tragende‘ Rolle im Heimkino. Sie können dramatische Momente in Lieblingsfilmen noch intensiver machen und dafür sorgen, dass actionreiche Szenen buchstäblich Herzklopfen verursachen“, schwärmt Dellinger.

Da alle Räume Bereiche haben, in denen der Bass weniger zu hören sei, sollte man – zur Freude der eingeladenen Nachbarn – gleich mehrere Subwoofer im Raum verteilen. Und richtig komplett ist das Heimkino mit einer Popcornmaschine. Mit dem Modell von Rosenstein & Söhne im „Vintage Cinema Stil“ etwa gelingt das Poppen von Mais angeblich so gut wie im Kino.

Tipp: Popcorn

Um das Heimkinoerlebnis auf Blockbusterebene zu heben, lässt sich das klassische, salzige Popcorn gut um exotischere Kreationen ergänzen. Ein paar Ideen: Mit Butter, braunem Zucker, Sirup und Kondensmilch lässt sich Karamellpopcorn zaubern. Trüffelfans mischen das fertige Popcorn stattdessen mit Butter, Meersalz und Trüffelöl. Wer es ausgefallen mag und Oreos (oder andere Kekse) bei der Hand hat, zerkleinert diese, hebt sie unter das Popcorn, und fügt geschmolzene weiße Schokolade hinzu.

Wie im Club

Wer in großen Räumen lebt, kennt das Problem: Wie kann man dafür sorgen, dass wirklich jeder Kubikzentimeter mit dem tollsten Surround Sound ausgestattet ist? Dellinger folgt dem Motto „Big is Beautiful“: „Wenn es um Audioperformance und das wirkliche Eintauchen in die Musik geht, sind größere Lautsprecher immer besser, sofern genug Platz ist und sie mit den Dimensionen des Raumes übereinstimmen“, sagt der Experte. LCR-Speaker und Subwoofer sind nämlich auch für den besten Clubsound wesentlich. Eine etwas dezentere Version sind Soundbars, lange, dünne Lautsprecher, die auf dem Boden liegen oder an der Wand montiert werden können und mit wenig Aufwand viel Sound erzeugen.

»"Die Wahl der richtigen Soundbar ist essenziell, um einen Raum in ein richtiges Klangerlebnis zu verwandeln."«

Willie Greer

Willie Greer, Gründer der Firma The Product Analyst, hat Hunderte Soundbars getestet, mit dem Ziel, die drei besten zu finden. „Die Wahl der richtigen Soundbar ist essenziell, um einen Raum in ein richtiges Klangerlebnis zu verwandeln“, sagt er. Für ihn sei die Yamaha Audio YAS-209 BL Sound Bar mit kabellosem Subwoofer, kräftigem Bass und solidem Design eine der Top drei, eine andere Option, berichtet der Fachmann, sei die Polk Audio Signa S2 Ultra-Slim TV Soundbar, mit fünf eingebauten Lautsprechern und ultraschlankem Design: Nur fünf Zentimeter hoch, ist sie auch schön anzusehen.

Tipp: Playlists

Wer seine Gäste dazu motivieren will, lang zu bleiben (und vielleicht sogar zu tanzen), sollte mit der optimierten Soundanlage auch die richtige Musik spielen.
Reggaetonfans halten sich derzeit an die Sounds von Bad Bunny, J Balvin, Rosalia und Daddy Yankee. Bei Hip-Hop und Rap sind Drake, Travis Scott oder DJ Snake besonders angesagt.
Eher im Classic-Rock-Bereich angesiedelt? Eine Playlist, in der Queen, Guns’n’Roses und die Rolling Stones auftauchen, wird noch den letzten Gast vom Sofa aufspringen lassen, idealerweise vor Begeisterung.

Greers dritte Empfehlung ist die JBL Bar 5.1 4K Ultra HD 5.1-Channel Soundbar, die mit leistungsfähigem Subwoofer und zwei abnehmbaren, kabellosen Lautsprechern geliefert wird, welche auch noch die Funktion von Satellitenlautsprechern erfüllen. Damit sollte der Sound für Musik, Filme und fürs Gaming passen – und dem nächsten Heimkonzert, dem Filmabend, dem Spielemarathon steht nichts mehr im Weg. Und zwar am besten mit einem Old Fashioned.

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