Glücksspiel

Strache und der Pokerkönig

Glücksspielkönig Zanoni soll Strache einen Urlaub auf einer Jacht im Gegenzug zu einer Gesetzesänderung angeboten haben, vermutet die Staatsanwaltschaft. Beide dementieren.

Peter Zanoni musste seine Pokerhallen zu Silvester schließen, weil eine lang erhoffte Gesetzesänderung dann doch nicht kam. Lang hatte er versucht, eine solche zu erwirken. „Mit Vehemenz“, sagt er. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ortet sogar Bestechungsversuche bei Zanoni und Bestechlichkeit bei Heinz-Christian Strache. Sie werden als Beschuldigte geführt.

Zanoni war größter privater Betreiber von Pokerhallen. Seit 2020 ist das Kartenspiel nur in Spielbanken erlaubt – und für die besitzen ausschließlich die Casinos Austria eine Lizenz. Der Glücksspielkönig wehrte sich jahrelang dagegen, versuchte es bei Gerichten und Höchstgerichten. Dabei ging es neben der Lizenz auch um die Glücksspielabgabe, die er für zu hoch befand und seit 2011 einfach nicht mehr bezahlte. 2019 schlitterte er mit 600 Millionen Euro Schulden in den Konkurs.

Lobbying oder Bestechung?

26 Jahre lang sei er gelaufen, sagte Zanoni Ende des Vorjahres zur „Presse“  – und habe viele Politiker abgeklappert. Bei der ÖVP seien das etwa Josef Höchtl, Karlheinz Kopf, Erwin Pröll oder Alois Mock gewesen. Das nach ihm benannte Institut und die Spenden sind immer wieder Thema im U-Ausschuss. Auch Zanoni hat gespendet. Es ging darum, ein Buch über Alois Mock herauszubringen. Das sei ihm privat ein Anliegen gewesen, sagt er zur „Presse“. Auf SPÖ-Seite habe er es bei Ewald Nowotny, Jan Krainer, Andreas Schieder, aber auch Michael Ludwig probiert.

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