Die Kärntner AvW soll beim Broker Bearshare, früher RRS Capital, Aktienpakete bestellt aber nie abgenommen haben. Die Bearshare-Insolvenz sei "ausnahmslos auf Geschäfte mit AvW" zurückzuführen.
Das Brokerhaus Bearshare Strategic Solutions Gmbh, die ehemalige RRS Capital Strategies Solution, musste Konkurs anmelden, teilte der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mit.
Die Schulden belaufen sich auf 3,37 Millionen Euro, der Großteil davon seien Bankenobligi, deren Besicherung noch zu hinterfragen seien, so AKV-Insolvenzexperte Wolfgang Hrobar. Der Löwenanteil von 2,229 Millionen Euro entfalle auf die Bank Austria, 606.000 Euro auf die Invest Bank und 410.000 Euro auf die Privatbank AG.
Aktien bestellt und nicht abgeholt
Die Insolvenz habe "ausnahmslos mit den Geschäften mit AvW zu tun, es wurden Wertpapiere geordert, aber später nicht abgenommen" zitiert das "WirtschaftsBlatt" einen RRS-Verantwortlichen. "Das Ausmaß einer etwaigen Broker-Verbindung in Zusammenhang mit den Konkursverfahren der AvW-Gruppe wird das gegenständliche Insolvenzverfahren noch maßgeblich beeinflussen", ist Hrobar überzeugt.
Konzession im Jänner 2009 entzogen
Am 12. Jänner 2009 hat die Finanzmarktaufsicht (FMA) Ernst Malleg bei der RRS als Regierungskommissär eingesetzt. Kurz darauf wurde dem Unternehmen die Wertpapierkonzession entzogen. Malleg ist jetzt Masseverwalter der AvW.
Die Berichts- und Prüfungstagsatzung wurde wurde beim Handelsgericht (HG) Wien für den 12. Oktober 2010 anberaumt. Die Gläubiger können ihre Forderungen bis spätestens 28. September anmelden. Masseverwalter ist der Wiener Rechtsanwalt Stephan Riel.
(APA)