Plattform

Wien Museum stellt digitale Sammlung vor

Auf einer neuen Plattform kann man rund 47.000 Objekte durchstöbern und großteils gratis downloaden.

Das Timing wirkt ideal: Mitten im Corona-Lockdown stellt das Wien Museum seine neue Onlinesammlung vor. Tatsächlich haben Museumsdirektor Matti Bunzl und sein Team das Projekt schon vor Jahren in Angriff genommen – und geschlossen ist der Hauptstandort des Museums am Karlsplatz nicht erst jetzt, sondern wegen Umbaus schon seit Februar 2019. „Dass die Premiere in die Coronazeit fällt, war nicht geplant“, sagte Bunzl bei der Präsentation via Zoom.

Auf sammlung.wienmuseum.at kann man nun die Exponate durchstöbern. Rund 47.000 Objekte sind auf der Plattform bereits verzeichnet, nach internationalen Standards verschlagwortet und in Themenbereiche unterteilt, mehr sollen noch dazukommen – auch wenn Bunzl einräumt, dass die über eine Million Objekte im Depot wohl niemals fertig digitalisiert werden können. Verlieren kann man sich in der umfassenden Stadtgeschichte-Sammlung ohnehin schon jetzt, ein System aus Schlagwörtern und Suchvorschlägen führt von historischen Schokoladepackungen über Kopfbedeckungen bis zur mit über 400 Objekten größten Gustav-Klimt-Sammlung der Welt.

Die hochauflösenden Bilder dürfen zum Großteil frei heruntergeladen und – auch kommerziell – weiterverwendet werden. Es gebe Museen, die ihre digitalisierten Sammlungen verschlossen halten, meinte Bunzl – und „dann gibt es das andere Extrem. Wir haben uns bewusst hier platziert.“ Er beruft sich dabei auf die Open-Data-Bewegung: Die Sammlung des Museums soll möglichst offen zugänglich und nutzbar werden. (kanu)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.11.2020)

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