Präsident Zardari denkt nicht, dass das Land sich vollständig von der Flutkatastrophe erholen wird. Österreich stellt 5,6 Millionen Euro zur Verfügung.
Seit knapp einem Monat kämpft Pakistan gegen die schlimmsten Überschwemmungen in der Geschichte des Landes. Schätzungen der UNO zufolge sind etwa 17 Millionen Menschen betroffen, rund ein Fünftel des Staatsgebiets wurde überschwemmt. "Ich denke nicht, dass Pakistan sich vollständig erholen wird, aber es wird weitergehen", meinte Pakistans Staatschef Asif Ali Zardari. Der Wiederaufbau des Landes werden einige Jahre dauern. "Drei Jahre sind das Minimum", sagte Zardari.
Die Regierung in Islamabad kündigte Hilfszahlungen an die Überlebenden an. Jede vom Hochwasser betroffene Familie solle 20.000 Rupien (umgerechnet 180 Euro) erhalten, erklärte ein Sprecher Zardaris. Sorgen bereitet den Verantwortlichen weiter die medizinische Situation in den Katastrophengebieten. Ministerpräsident Yousuf Raza Gilani mahnte, das Land müsse sich auf Epidemien vorbereiten.
Kritik an der schleppenden Hilfe am Anfang der Flutkatastrophe wies Zardari zurück: "Man kann immer sagen, es hätte besser laufen können, müssen oder sollen, (aber) Sie müssen verstehen, wie groß die Aufgabe ist", sagte der Präsident. "Ja, es wird Unzufriedenheit geben, es wird Unmut geben, denn die Erwartungen sind: 'Ich will alles zurück haben, was ich verloren habe'." Die Regierung werde versuchen, den Menschen so viel es gehe zu helfen, versicherte Zardari.
Die österreichische Bundesregierung stellt Pakistan zur Bewältigung der Flutkatastrophe insgesamt 5,6 Millionen Euro zur Verfügung. Das hat der Ministerrat am Dienstag beschlossen. 600.000 Euro von der Gesamtsumme sind bereits geflossen. Bundeskanzler Werner Faymann geht davon aus, dass neben den zugesagten Mitteln noch weitere Aufwendungen Österreichs notwendig sein würden. Konkrete Zahlen nannte er dazu vorerst nicht.
Das Geld für die Pakistan-Hilfe werde aus den Katastrophenfonds zur Verfügung gestellt, sagte Vizekanzler Josef Pröll. Der Finanzminister betonte, dass die österreichischen Gelder ein kraftvolles Zeichen seien, dass nicht nur geholfen werden, wenn Österreicher direkt betroffen seien. Auch Faymann sprach von einem Signal an die internationale Staatengemeinschaft.
(Ag.)