Die Regierung zeigt sich angesichts sinkender Infektionszahlen optimistisch. Doch zugleich werden Plätze in den Krankenhäusern knapp. Die Zahl der Toten ist erschreckend hoch.
Prag. Seit einer Woche geht in Tschechien die Zahl der Corona-Infizierten stetig zurück. Das ist die gute Nachricht aus dem Nachbarland. Die schlechte ist, dass sich das bisher noch kaum auf die Belegung der Krankenhäuser ausgewirkt hat. Immer häufiger müssen Patienten aus überfüllten Spitälern der Provinz mit Polizeieskorte über die Autobahnen nach Prag gebracht werden, wo noch ausreichend Platz ist. Und auch die Zahl der Coronatoten ist immer noch erschreckend hoch. Sie geht auf die 6000 zu.
Das Krematorium in Ostrava (Mährisch-Ostrau) hat seine Kapazität zum Kühlen der Leichen verdoppelt, hieß es dieser Tage. Dies ist eine der wenigen Meldungen in den tschechischen Medien, die seit Beginn der Pandemie zum Thema Sterben erschienen ist. Doch plötzlich ist dieses Thema auf die ersten Seiten der Zeitungen gelangt. Die Begleiterscheinungen für die Hinterbliebenen sind nämlich alles andere als würdig.