Unterschied

Machte uns ein Zucker?

Naja, dieses Bild aus dem Londoner Zoo und den 1950er-Jahren suggeriert zu viel Nähe. Aber woher kommt der Unterschied?
Naja, dieses Bild aus dem Londoner Zoo und den 1950er-Jahren suggeriert zu viel Nähe. Aber woher kommt der Unterschied?(c) Getty Images (William Vanderson)
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Einer der raren Genunterschiede, der uns von Schimpansen trennt, sorgt für eine andere Sialinsäure in Zellmembranen, mit Folgen schier ohne Ende.

Tierpfleger sterben, wie andere Menschen auch, häufig an Herzinfarkt, aber fast keiner der ihnen Anvertrauten findet einen derartigen Tod, er ist selbst unter unseren nächsten Verwandten rar, den Schimpansen und Bonobos, und das auch dann, wenn sie in Gefangenschaft gehalten werden und ihre Lebensweise sich der ihrer Betreuer angleicht, mit allen Risikofaktoren für das Herz bzw. die Blutgefäße, von Bewegungsmangel über hohen Blutdruck bis zu hohen LDL-Cholesterinwerten.

Liegt darin das lang gesuchte specificum humanum auf molekularer Ebene? In den Genen (und Proteinen) ist die Übereinstimmung zwischen uns und unseren nächsten Verwandten so groß – gegen 99 Prozent –, dass man die Unterschiede in Phänotyp und Verhalten unterschiedlichen Aktivitäten der gleichen Gene geschuldet glaubte. Aber dann, 1998, stieß Ajit Varki (UC San Diego) doch auf eine erste Differenz: Wir haben eine andere Variante des Gens CMAH – bzw. wir haben dieses Gen zu einem Pseudogen still gestellt –, es ist für ein Enzym zuständig, das einen Zucker in Zellmembranen verändert (Pnas 95, S. 11736). Später zeigten sich wenige weitere Differenzen, vor allem eine am Gen FOXP2, es wurde prominent, weil es mit Sprache und Sprechen zu tun hat (allerdings ist die Variante, mit der Mäuse fiepsen, nicht weit von unserer entfernt).

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