Vor Lockdown

Großer Andrang in Shopping-Zentren und auf Einkaufsmeilen

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++ THEMENBILD ++ CORONA: EINKAUFSZENTRUM / HANDEL(c) APA (HELMUT FOHRINGER)
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Bevor die Geschäfte schließen, gehen viele noch einmal einkaufen. "Die Menschen sind sehr aggressiv. Die Stimmung ist wirklich seltsam", sagt ein Verkäufer aus Wien.

Der bevorstehende harte Lockdown in Österreich führt zu Andrang in Shopping-Meilen und Einkaufszentren. Vielerorts boten Händler Rabatte an. Auch vor Bau-, Einrichtungs- und Elektromärkten herrschte reger Betrieb. Auf der Mariahilfer Straße in Wien standen Menschen vor einem Schuhgeschäft Schlange, das die Schuhe stark verbilligt anbot. Im Shopping-Center Q19 in Döbling in Wien bildeten sich ebenfalls Schlangen – mit prall gefüllten Einkaufswägen vor den Liften. "Seit gestern ist es wirklich arg", so ein Verkäufer in einem Sportgeschäft. "Die Menschen sind sehr aggressiv. Die Stimmung ist wirklich seltsam". "Am Montag wird es noch ärger", erwartet ein anderer Verkäufer. Ab Dienstag wird voraussichtlich die Verordnung mit den neuen Verschärfungen gelten. Manche Produkte, etwa Yogamatten, sind schon seit dem ersten Lockdown ausverkauft sind. "Da können doch wir Verkäufer nichts dafür", erklärte ein Handelsmitarbeiter.

Viel los in Graz

Die Innenstädte und Einkaufszentren in Kärnten und der Steiermark waren gut besucht, vor kleineren Geschäften bildeten sich wegen Corona-Einlassbeschränkungen fallweise Schlangen. In der Grazer Innenstadt war am Vormittag sehr viel los. In einer großen Buchhandlung bildeten sich vor sämtlichen Kassen lange Schlangen wie sonst nur kurz vor Weihnachten.

"Fast gestürmt" wurden laut Gerhard Wohlmuth, Spartenobmann Handel der steirischen Wirtschaftskammer, vor allem der Lebensmittelhandel. "Es wurden wieder verstärkt Vorräte angelegt, was verwunderlich ist, weil der Lebensmittelhandel die Bevölkerung kontinuierlich versorgt." Auch in den Einkaufszentren war viel los, sagte Wohlmuth. "Wir rechnen noch mit einem relativ starken Tag am Montag."

Lange Warteschlange in Klagenfurt

Der Klagenfurter Benediktinermarkt war am Samstag gut besucht, das Einkaufszentrum City Arkaden ebenso. Vor einem Schuhgeschäft in dem Einkaufszentrum, das Rabatte von 50 Prozent anbot, hatte sich bereits eine lange Warteschlange gebildet, weil immer nur einzelne Kunden eingelassen wurden. Zusätzlich befeuert wurde der Andrang wohl durch eine Cashback-Aktion der Klagenfurter Stadtregierung zur Unterstützung der lokalen Wirtschaft, die am Donnerstag angelaufen war.

"Viel los" war am Samstag auch im Einkaufszentrum "Atrio" in Villach, sagte Geschäftsführer Richard Oswald. "Einige Partner haben angesichts des bevorstehenden, harten Lockdowns Rabatte. Das lockt mehr Kunden ins Atrio als es üblich ist in der Jahreszeit." Viele Kunden kaufen jetzt noch schnell Weihnachtsgeschenke ein.

Bau-, Einrichtungs- und Elektromärkte gut besucht

In Oberösterreich hielt sich der Ansturm auf Supermärkte in Grenzen, doch vor Bau-, Einrichtungs- und Elektromärkten herrschte reger Betrieb. Man deckte sich für die nächsten Wochen mit Heimwerkerzubehör ein und kaufte - etwas früher als in normalen Jahren - Advent-Dekoration.

Vor der PlusCity in Pasching waren die Parkplätze am Vormittag gut gefüllt, schon recht früh strömten die ersten Kunden in das Einkaufszentrum. Bereits am Freitagnachmittag war dort sehr viel los gewesen.

Umsatzausfall von mindestens 900 Millionen Euro

Im Handel ist die Stimmung angespannt. "Für unsere Branche ist der harte Lockdown das Worst Case Szenario. November und Dezember sind die beiden umsatzstärksten, wichtigsten Monate des Geschäftsjahres. Pro Lockdown-Woche rechnen wir im Non-Food Handel mit einem Umsatzausfall von mindestens 900 Millionen Euro", rechnete der Handelsverband vor.

(APA)

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