Dampfwagen als VW-Vorbild

Wie man nicht „als Nokia endet“

VW-Chef Herbert Diess will nicht, dass sein Unternehmen „wie Nokia endet“. Ein Beispiel kann er sich an einem berühmten Hersteller von Dampfwagen nehmen.

Manche, so wie unlängst VW-Chef Herbert Diess in einem Appell an die Belegschaft, bemühen das Beispiel von Nokia, wenn sie warnen wollen: Sonnen wir uns weiterhin im Erfolg und verschlafen dabei die technologische Zeitenwende, enden wir ruckzuck in der Bedeutungslosigkeit. So wie auch der Filmhersteller Kodak, den wiederum andere anführen, weil ihnen der Name noch geläufig ist (Millennials ja eher nicht).

Die Geschichte des Automobils ist reich an Nokias und Apples (und auch an Apples, die zu Nokias wurden). Lehrreiche Episoden über die scheinbare Sprunghaftigkeit technologischer Entwicklungen trugen sich schon in der Frühzeit des Autos zu – als es noch gar nicht richtig auf der Welt war. Dessen offizielle Zeitrechnung beginnt 1886, als Carl Benz seinen Motorwagen zum Patent anmeldete. Aber zu der Zeit schnauften schon allerhand wundersame Vehikel über die Straßen, auf drei oder vier Rädern, mit einem oder mehreren Sitzplätzen, angetrieben aus eigener Kraft – gemeinhin das, was man ein Automobil nennt. Es waren Dampfwagen, der Dernier Cri, und die Pariser Firma De Dion, Bouton et Trépardoux baute zweifelsfrei die besten.

»Für die frühen Dampfwagen brauchte es einen extra Heizer, den „Chauffeur“.«

Auch der Technologie schien die Zukunft zu gehören (so sich pferdelose Kutschen je durchsetzen sollten, was ja alles andere als gewiss war). Dampflokomotiven hatten die Welt verkleinert, die Schienenstränge, auf denen sie liefen, wurden zu Lebensadern der modernen Gesellschaft. Das war auch ihr Nachteil: Individuelle Mobilität ist auf Schienen nicht zu haben.

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