Gedankenlese

Chop-Suey-Taktik in Hongkong: Eine Stadt wird gefügig gemacht

Zuletzt nur noch wenig beachtet, zieht Peking das Würgeeisen um die Finanzmetropole immer stärker an.

Der ungarische Stalinist Mátyás Rákosi machte den politischen Kampfbegriff berühmt – Salamitaktik: Den politischen Gegner scheibchenweise durch Druck, allerlei Tricks und Manöver zu zermürben und zu marginalisieren, bis er aufgibt oder sich der Kommunistischen Partei unterwirft. Die chinesische Variante könnte man als Chop-Suey-Taktik bezeichnen: Alles kurz und klein hacken, vermischen und als kommunistisches Geschnetzeltes anrichten. Mit dieser Chop-Suey-Taktik wird gerade die Finanzmetropole Hongkong gefügig gemacht. Opposition und die zuletzt noch unabhängig agierende Justiz werden gezügelt, gespalten, zerschlagen, und herauskommen wird eine entmachtete, eingeschüchterte, graue chinesische Millionenstadt wie viele andere.

Seit Einführung des Nationalen Sicherheitsgesetzes im Juli ziehen die Machthaber in Peking und die ihnen hörige Stadtregierung mit Carrie Lam an der Spitze das Würgeeisen um die an die Freiheit und Selbstbestimmung Hongkongs glaubenden Bewohner immer stärker an. Der Londoner „Economist“ bewertete im Oktober die Vorgänge als „langsame Strangulierung“.

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