Am Dienstag stellen die Schulen auf Fernunterricht um. Gleichzeitig wird es Lernstationen vor Ort geben. Improvisation wird auch diesmal gefragt sein.
Am Montag, um es mit den Worten der Regierung zu sagen, findet der vorerst letzte „normale Schultag“ statt. Doch „normal“ wird an dem wohl wenig sein. Schnell schnell müssen noch Lernunterlagen kopiert, Bücher eingepackt und Online-Lernplattformen erklärt werden. Viel Zeit bleibt nicht. Denn die Schulen schließen am Dienstag. Wobei das Wort „schließen“ sowohl vom türkisen Bildungsminister, Heinz Faßmann, als auch vom grünen Koalitionspartner gar nicht gern gehört wird. Die Schulen, werden sie nicht müde zu betonen, bleiben für Betreuung und pädagogische Unterstützung offen.
Der Bedarf für die Betreuung soll nun erhoben werden. So leer gefegt wie noch im Frühjahr werden die Schulen diesmal voraussichtlich nicht sein. Damals schickten nur etwa drei bis fünf Prozent der Eltern ihre Kinder in die Betreuung. Heute vereinbaren schon ganze elterliche Chatgruppen den kollektiven Schulbesuch der Kinder. Die einen sorgen sich um das vereinsamende Einzelkind, die anderen um den Lernfortschritt, und überhaupt brauchen die meisten eine Kinderbetreuung. Selbst das Home-Office ist mit der Beaufsichtigung und vor allem mit der Beschulung der Kinder nicht zu vereinbaren.
Deshalb wurde erst kürzlich ein Rechtsanspruch auf bis zu vier Wochen Sonderbetreuungszeit paktiert. Den wird es in diesem Lockdown aber nicht geben.
Die Schulen und Kindergärten bleiben ja „offen“. So bestätigte das Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) am Sonntag. Am Samstag hat sich das bei Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) noch anders angehört. Die Sonderbetreuungszeit gelte. Denn man wolle „niemanden austricksen“. So dürfte sich das für viele Eltern nun aber anfühlen. Sie müssen Machbarkeit und Gesundheit abwägen.