Neben falsch positiven und falsch negativen Resultaten bergen Antigentests die Gefahr, dass sie nur Momentaufnahmen liefern. Andererseits können mit großflächigen Tests jene asymptomatischen Infizierten gefunden werden, die das Virus sonst unbemerkt weitergeben würden.
Die Botschaft an die Bevölkerung ist eindeutig – die Regierung hat mehr drauf als die Anordnung eines erneuten harten Lockdowns, um die Ausbreitung des Coronavirus in den Griff zu bekommen. Durch das Testen von Millionen Menschen sollen jene gefunden und isoliert werden, die von ihrer Infektion nichts wissen und daher möglicherweise unbewusst andere anstecken würden.
Als Vorbild nennt Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) die Slowakei, wo sich an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden zunächst 3,6 Millionen und dann noch einmal zwei Millionen Personen – Bezirke mit einem sehr niedrigen Anteil an Infizierten wurden beim zweiten Mal nicht zur Teilnahme aufgefordert – freiwillig testen ließen.
Beim ersten Durchgang fielen rund 38.000 Ergebnisse positiv aus, das entspricht etwa einem Prozent der Getesteten, beim zweiten waren es mit 13.000 nur noch 0,66 Prozent – ein Rückgang um 55 Prozent. Von einem Erfolgsmodell zu sprechen, greift aber dennoch zu kurz.