Morgenglosse

Michael Ludwig, der neue Willy Brandt im rot-pinken Wien?

APA/GEORG HOCHMUTH
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Die Bildung einer Koalition zwischen Rot und Pink, die Bürgermeister Michael Ludwig und sein künftiger Vize Christoph Wiederkehr nun offiziell erklärt haben, nimmt Anleihen an das Deutschland der späten 1960er Jahre.

Wir wissen, dass nach einem Biologen nun ein Historiker das Amt des Wiener Bürgermeisters innehat. Für Michael Ludwig war die Versuchung zu groß, seine am Montag bekannt gegebene rot-pinke Koalition mit der sozialliberalen Koalition Deutschlands zu vergleichen. Ist schon eine Weile her. Kommt jetzt daher gar eine Retro-Politik?

1969 – manche von uns mögen sich daran erinnern – wurde die sozialliberale Koalition unter SPD-Chef Willy Brandt begonnen. Als sie nach mehr als einem Jahrzehnt 1982 endete, war der künftige pinke Wiener Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr noch nicht einmal geboren. Sieht sich Michael Ludwig als der neue Willy Brandt?

„Wir wollen mehr Demokratie wagen“, den Satz aus Willy Brandts erster Regierungserklärung hat Michael Ludwig am Montag zitiert. Vielleicht gelingt es ja mit den Neos tatsächlich, wie nun versprochen, die demokratiepolitischen Standards unter anderem was Kontrollrechte betrifft in Wien endlich zu heben. Es wäre sehr zu hoffen - und das Gegenteil von Retro-Politik.

Übrigens: Dass der deutsche Kanzler Willy Brandt nach nur fünf Jahren zurückgetreten ist, hat Bürgermeister Michael Ludwig geflissentlich unerwähnt gelassen. Man muss es ja mit Geschichtsbezügen auch wirklich nicht übertreiben.

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