Deutschland

Der Fall einer roten Hoffnungsträgerin

Franziska Giffey
Franziska Giffey(c) imago images/Metodi Popow (M. Popow via www.imago-images.de)
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SPD-Familienministerin Franziska Giffey verzichtet auf ihren Doktortitel. Doch ausgestanden ist die Affäre damit nicht. Droht ihr dasselbe politische Schicksal wie einst dem CSU-Liebling Karl-Theodor zu Guttenberg?

Berlin. Wer bei der Doktorarbeit des Schummelns überführt wird, verliert in Deutschland nicht nur seinen Titel, sondern auch sein Ministeramt. Das war bisher Teil der Rücktrittskultur des Landes. CDU-Bildungsministerin Annette Schavan stolperte genauso über eine Plagiatsaffäre wie der einstige bayrische Hoffnungsträger im Verteidigungsressort, Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU).

Jahre später ist nun eine populäre Sozialdemokratin in eine Plagiatsaffäre verstrickt. Die Freie Universität Berlin (FU Berlin) kündigte an, die Dissertation von Familienministerin Franziska Giffey (noch einmal) zu überprüfen. Politologin Giffey versucht sich nun zwar in Vorwärtsverteidigung. Sie erklärte – trotz reinen Gewissens – auf ihren Titel zu verzichten, ihn also nicht mehr zu führen, um Schaden von Partei und Familie abzuwenden und die „politische Auseinandersetzung“ um ihre Dissertation zu beenden. An ihren Ämtern hielt sie fest. Aber ausgestanden ist die Affäre damit weder für Giffey noch für die FU Berlin, die in der Causa schlechte Figur macht.

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