Umbruch

Aus der Pandemie in die grüne Wende

Europa will Hunderte Milliarden aus den Coronahilfspaketen in den Aufbau einer umweltfreundlicheren Wirtschaft pumpen. Auch Investoren, Banken und Unternehmen springen reihenweise auf den grünen Zug auf. Aber meinen sie es ernst?

Es ist still geworden um Greta Thunberg. Die schwedische Schülerin, Popikone der Klimaaktivisten weltweit, musste ihren Platz im Rampenlicht an das Virus abtreten, das die Welt nun seit Monaten lähmt. In der neuen Realität, eingequetscht zwischen Maske, Abstand und Lockdown, ist kein Platz mehr für die beliebten Freitagsdemos gegen die Erderwärmung. Die Schlagzeilen gehören heute Virologen, Gesundheitspolitikern und dazwischen ab und an den Wirtschaftsforschern. Das Weltklima kommt nur noch als Randnotiz vor, und dann meist als heimlicher Gewinner des erzwungenen Stillstands von Fabriken, Flugzeugen und Lkws.

Tatsächlich wird die Menschheit heuer erstmals seit vielen Jahren spürbar weniger klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) in die Atmosphäre blasen als im Jahr zuvor. Selbst die Finanzkrise oder der Zweite Weltkrieg bremsten die Treibhausgasemissionen nicht so stark wie das abrupte Herunterfahren der Wirtschaft zur Bekämpfung der Pandemie. Grund genug sich zurückzulehnen, ist das aber nicht. Schon nach der Finanzkrise hat sich gezeigt, wie kurzlebig diese Kriseneffekte auf die Umwelt sind. Kaum war die Flaute überwunden, gingen auch die CO2-Emissionen steil nach oben   und die konjunkturelle Atempause für das Klima war vergessen. Werfen auch die Coronakrise und das hoffentlich folgende Wirtschaftswachstum die Umwelt um Jahre zurück? Oder kommt die Welt diesmal grüner aus der Krise?

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(201120) -- BRUSSELS, Nov. 20, 2020 -- Photo taken on Nov. 19, 2020 in Brussels, Belgium shows top (EU) officials attend
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