"Wiener Blut": Katholiken protestieren gegen FP-Slogan

"Wiener Blut"-Plakat der FPOE(c) APA/HERBERT NEUBAUER (Herbert Neubauer)
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Für Wahlkampfzwecke das eigene "Blut" dem "Fremden" entgegenzusetzen, sei obszön, heißt es in einer Erklärung mehrerer österreichischer Katholiken und Theologen.

Nach den anderen Parteien protestieren nun auch österreichische Katholiken gegen die "Wiener Blut"-Plakate der FPÖ. Für Wahlkampfzwecke das eigene "Blut" dem "Fremden" entgegenzusetzen, sei aus ethischer Sicht obszön und auf das Schärfste zu verurteilen, heißt es in einer schriftlichen Erklärung mehrerer österreichischer Katholiken und Theologen vom Mittwoch. Die Unterzeichner wenden sich "gegen eine Politik, die mit Anspielungen auf das Rassedenken auf Stimmenfang geht".

Unterstützt wird die Erklärung unter anderem von Luitgard Derschmidt, Präsidentin der Katholischen Aktion, dem Abt von Stift Altenburg, Christian Haidinger, dem Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät an der Universität Wien, Martin Jäggle, dem Rektor der Universität Salzburg, Heinrich Schmidinger, und dem Pastoraltheologen Paul Zulehner. Sie erinnern daran, dass das Argument des "Blutes" schon einmal zu Ausgrenzung, Diskriminierung und Vernichtung gedient habe.

"Der Wahn des modernen Rassismus und Antisemitismus, der die 'völkische Blutsreinheit' gegen die Verunreinigung durch das fremde, 'nichtarische Blut' setzte, führte letztlich zum Massenmord an Juden, Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten. Gerade aus der historischen Verantwortung Österreichs dafür ergibt sich heute die Pflicht, einem solchen Denken entschieden entgegenzutreten und keinen Platz zu gewähren", heißt es in der Erklärung.

(APA)

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